1.2. Von einem der kämpfte und zweifelt

Reinhard (Reinhard_info) on 01.02.2021

Tadzio Müller hat im Neuen Deutschland seinen Zweifeln freien Lauf gelassen: Kämpfen und zweifeln.

Nach 13 Jahren streiten für den Klimaschutz, legt der Autor des Artikels jetzt eine Pause ein.

"Dabei steht für mich zweierlei fest: Erstens liegt die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Klimakollaps (also das Umkippen des globalen Klimasystems in einen instabilen, chaotischen Zustand) verhindern können, irgendwo im unteren Promillebereich. Wow, das habe ich so noch nie aufgeschrieben. Realer Klimaschutz findet nirgendwo statt. Ergo sind, zweitens, alle bisherigen Klimaschutzstrategien gescheitert - die »moderaten« (Emissionshandel usw.) ebenso wie die »radikalen« (Ungehorsam für schnellen Kohleausstieg). Jede Seite (oder jeder Flügel der Bewegung) hat für das Scheitern Erklärungen, die am Ende immer darauf hinauslaufen, die eigene Überzeugung zu bestätigen."

Im Grunde denke ich schon seit 40 Jahren ähnlich. Allerdings ist Nichtstun für mich noch schwerer zu ertragen als sich trotzdem weiter für Umwelt- und Klimaschutz ein zu setzen. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Es kann ja auch ein Paradigmawechsel, ein plötzlicher Umschwung in der Gesellschaft stattfinden. Wer hätte zum Beispiel die Wende in der DDR vorhersehen können? Plötzlich ging es ganz schnell. Auf diesen Paradigmawechsel wären dann die Aktiven der Klimabewegung schon vorbereitet.

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