5.2. TAZ: Wenn Öko Natur zerstört; hier Wasserkraft

Reinhard (Reinhard_info) on 05.02.2021

In der TAZ ist ein ausführlicher Artikel über die ökologischen Schäden durch Wasserkraftwerke erschienen.

Wahlprüfsteine zur Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke BW e.V. hat mich angeregt, mal genauer hin zu schauen und einen Entwurf für eine Antwort zu verfassen. Einen Tag später erklärt ein Artikel in der TAZ noch viel deutlicher, warum Kleinstwasserkraftwerke eigentlich abgebaut gehören. Ihr energetischer Nutzen steht in keinem Verhältnis zum ökologischen Schaden, der durch sie entsteht.

Strom aus Wasserkraft gilt als nachhaltig. Doch in Bayern zerstören 4.000 kleine Werke den Lauf der Flüsse. Der Natur tut das gar nicht gut.

"Die europäische Wasserrahmenrichtlinie, kurz WRRL genannt, schreibt vor, dass bis zum Jahr 2027 alle Flüsse, Seen und anderen Gewässer in Deutschland in einem „guten ökologischen Zustand“ sein müssen. Deshalb stehen zwischen Elbe und Donau, Neckar und Oder die Wasserwirtschaftsämter vor denselben Fragen: Wie können sie begradigte, gestaute, wohlstandsmüllbelastete, gegen Hochwasser bewehrte Flüsse wieder in einen ökologischen Zustand bringen? Wie schaffen sie Bäche und Flüsse, in denen Bachforelle, Stör, Lachs und Huchen zu ihren Laichplätzen wandern und wieder zurückschwimmen können?"

"In der Tat produzieren die 226 großen Kraftwerke mit mehr als einem Megawatt an Isar, Lech und anderen Alpenflüssen ordentlich Energie. Durchschnittlich 12,5 Terawattstunden bezieht der Strommarkt aus der bayerischen Wasserkraft. Das sind zwischen 12 und 15 Prozent der Energieausbeute. Die Deutsche Bahn fährt mit dem Strom aus dem Isar-Wasserkraftwerk am Walchensee.

Doch 4.000 kleinere Anlagen verbauen in Bayern die Flüsse und Bäche. Zusammen tragen diese mit 10, 30 und auch mal 100 Kilowatt Leistung arbeitenden Betriebe nur zu 1,5 Prozent an der bayerischen Stromerzeugung bei. Und versperren dafür tausendfach den Fluss der biologischen Vielfalt."

Nutzen in keinem Verhältnis zum Schaden

"Mit wenigen Windrädern könne Bayern die Strommenge der kleinen Wasserkraft ersetzen, schreiben Lange und Ossyssek. Kostengünstiger sei die Windkraft auch, als die veralteten Kleinstwasserkraftwerke in Bayerns Bächen und Flüssen technisch auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen. Und auch mit Sonnenenergie könne Bayern Ökologie und Energiewende versöhnen.

„Zehn Einfamilienhäuser mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach erbringen eine vergleichbare Menge an Strom wie ein durchschnittliches Wasserkraftwerk mit weniger als 100 Kilowatt“, rechnet Lange vor. Sie fordert den Rückbau von Wehren und eines Großteils der 52.000 Sperrbauwerke in Bayerns Flüssen. „Die Fischlebensräume sind stark zerstückelt“, sagt Lange. „Rechnerisch befindet sich alle 500 Meter eine Barriere im Fluss.“ Bayern solle die kleinen Wasserkraftanlagen nicht auch noch ausbauen, wie von der Regierung aus CSU und Freien Wählern geplant."

 

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