9.7. BKZ: "Landwirt wehrt sich gegen Anfeindungen"
In einem Leserbrief mache ich auf die Fehlinterpretation der auf der Tafel getroffenen Aussagen aufmerksam:
Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion,
auch in der Redaktion ist dringend eine Fortbildung zum Thema Klimaschutz angebracht. Oder wie erklären Sie den einseitigen Artikel voller Falschinformationen zum Thema Mais und CO2? In einem Kästchen hätten wenigstens die wirklichen Fakten der Klimawirkung der Landwirtschaft berichtet gehört, damit sich die Leser ein wissenschaftlich fundiertes Bild von den Auswirkungen der Landwirtschaft auf unser Klima machen können. Einfach die Propaganda rechter Bauerngruppen zu übernehmen entspricht nicht meinem Anspruch an guten Journalismus.
Bitte veröffentlichen Sie folgenden Leserbrief bei nächster Gelegenheit. Danke!
Leserbrief „Landwirt wehrt sich gegen Anfeindungen“ vom 9. Juli
Auf dem Infoschild wird behauptet, „1 ha Mais kann den CO2 Ausstoß von rund 250.000 km Autofahrt „recyclen““. Doch wo bleibt das im Mais gespeicherte CO2 nach der Ernte? Wenn der Mais dann gasdicht abgeschlossen gelagert würde, stimmt diese Aussage.
Doch der Mais wird im Fall von Jungbauer Dennis Bauer an seine Milchkuhherde verfüttert. In den Kuhmägen wird das CO2 aus den Maispflanzen in Methan umgewandelt. Methan ist laut Umweltbundesamt 25-mal so wirksam wie CO2 (1). Statt also der Atmosphäre dauerhaft CO2 mittels Mais zu entziehen, wird die klimaschädliche Wirkung durch die Verfütterung an seine Milchkuhherde noch vervielfacht. Und da wundert sich der Jungbauer über heftigen Widerspruch?
Statt neue Schilder mit unhaltbaren Aussagen zu bestellen, sollten die beiden Auszubildenden ein Schulfach „Klimaschutz auf dem Acker“ einfordern. Denn da liegt tatsächlich das größte Potential für eine CO2-Senke. Unsere Wälder sind dazu leider nicht mehr in der Lage.
968 Zeichen einschließlich Leerzeichen
Quelle:
1) Umweltbundesamt zu Methan: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase
2) Feldschilder im JonathanAgrar-Shop
3) AgriCultureFacts bei Instagramm