20.1. KONTEXT: E- und O-Busse, kommunal auf Draht

Reinhard (Reinhard_info) on 20.01.2021

Zu meiner freudigen Überraschung berichtet die KONTEXT-Wochenzeitung heute über Erfolgsgeschichten von E- und O-Bussen.

Seit der Rems-Murr Kreistag sich einstimmig für ein Projekt mit Wasserstoff betriebenen Bussen entschieden hat, schaue ich intensiv nach Alternativen. Schon im Nachbarkreis Esslingen bin ich fündig geworden. Dort werden moderne O-Busse mit kleiner Batterie im Liniendienst eingesetzt. Im KONTEXT Artikel werden zum Schluss noch weitere Verkehrsgesellschaften genannt, die dieses umweltfreundliche Konzept verfolgen.

Während O-Busse die elektrische Energie direkt beziehen und dadurch rund 80 % der Primärenergie in Antriebsenergie umgesetzt wird, sind dem Wasserstoffantrieb zahlreiche Umwandlungsprozesse mit Verlusten vorgeschaltet, so dass im günstigsten Fall noch 30 % der Primärenergie in Antriebsenergie umgesetzt wird. Zusätzlich werden für die Brennstoffzellen zahlreiche seltene Metalle benötigt, die mit sozialen Verwerfungen (Kinderarbeit) und hohen Umweltbelastungen gewonnen werden.

Esslingen setzt auf die Oberleitung

Lange Zeit galt das "Stangentaxi" als Auslaufmodell. Aber der O-Bus hat viele Vorteile. Anders als der Diesel liefert der elektrische Antrieb vom ersten Augenblick an sein volles Drehmoment. Auch am Berg kann der Bus sofort voll durchstarten. Eine Batterie ist auf langen, steilen Strecken bald leergesaugt, aber die Oberleitung nicht. Deshalb ist der O-Bus in Österreich und der Schweiz noch relativ weit verbreitet.

Der Esslinger O-Bus kann sogar die Bremsenergie ins Netz zurückspeisen. Das spart nicht nur Energie, sondern es kommt auch zu keinem Bremsabrieb – die wichtigste Quelle für Feinstaub. Und die neuen Modelle, in Esslingen seit 2016 im Einsatz, können noch mehr. Anstelle des früher üblichen Diesel-Hilfsmotors haben sie eine Batterie. Damit können sie auch außerhalb des Oberleitungsnetzes mindestens 30 Kilometer weiter fahren und laden dann im Oberleitungsbetrieb den Akku wieder auf. So genügt es, wichtige Teile des Netzes auszubauen, insbesondere die Bergstrecken, um die Linien komplett elektrisch zu fahren.

 

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