25.10. Erste Rückmeldung zu zivile Verteidigung
Heute habe ich schon eine erste Rückmeldung eines Skeptikers zu meinem Vorschlag, zivile Verteidigung ins Grundgesetz aufzunehmen, erhalten.
R. N. schreibt:
ich bin nicht direkt dagegen, habe aber zur Zeit und auch schon früher als "Nicht-pazifist" Probleme, mir das praktisch vorzustellen; meine Beschäftigung mit dem Faschismus lässt mich an dem Konzept b.a.w. zweifeln: ich war immer froh über die Panzer der roten Armee am 27.1.45 vorm KZ Auschwitz........; auch gibts zumindest im Ansatz ähnliche Problematik, wenn ich an die extremen Formen des Islamismus denke, wie sollte man den IS aufhalten mit diesem Konzept des Verzichts auf militärische Gegenwehr? Mit "sozialer Verteidigung" kann man nur einen Angreifer abwehren, der ein Minimum an Vernunft hat und nicht völlig rassistischen (beinhaltet auch religiösen Fanatismus) Zielvorstellungen folgt.
Meine Antwort lautete:
danke für Deine rasche Antwort. Ich teile Deine Bedenken, sehe aber auch eine Lösung dafür.
Bewusst formuliere ich "Vorrang für die zivile Verteidigung vor der militärischen". Genauso bewusst sehe ich eine Übergangsphase, in der weltweit abgerüstet wird, nicht nur einseitig in Deutschland. Und genauso bewusst sehe ich weiterhin eine militärische Eingriffsmöglichkeit bei der UNO. Damit sollte es auch in ferner Zukunft möglich sein, bewaffnete Gruppen durch UNO Einsätze zu entwaffnen.
Auf der anderen Seite möchte ich eher die Vorteile betonen, die eine zivile Verteidigung mit sich bringt. Es werden keine Steuergelder mehr für tödliche Waffen verschleudert, der CO2 Ausstoß des Militärs wird beendet, die Infrastruktur eines Landes bleibt erhalten. Kannst Du Dir eine klimaneutrale Armee vorstellen? Ich nicht. Und einen klimaneutralen Krieg erst recht nicht. Wird gewaltfreier Widerstand in allen Bildungseinrichtungen gelehrt, dann wird sich die ganze Gesellschaft hin zu mehr gewaltfreien Konfliktlösungen verändern.
Ich denke, Du musst Dir meinen Vorschlag und die anderer pazifistischer Gruppen noch eine Zeit lang überlegen und mit den Fakten des militärischen Widerstands in der Ukraine vergleichen. Durch den freien Zugang zu tödlichen Waffen sind dort viele Menschenleben auch in den privaten Konflikten bedroht, vor allem Frauen, aber auch Linke und Pazifisten.
Vielleicht reden wir in zwei Monaten noch einmal über meinen Vorschlag?