26.10. Ukrainischer Pazifist: Ich beteilige mich nicht am Krieg
Heute ist im Neuen Deutschland ein Interview mit dem ukrainischen Pazifisten Ruslan Kotsaba zu lesen: Ich beteilige mich nicht am Krieg.
"Was können Pazifist*innen aktuell in der Ukraine ausrichten?
Die pazifistische Bewegung ist im aktuellen Kriegszustand illegal und kann nur konspirativ arbeiten. Die circa 110 Mitglieder der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung sind nicht nur Verfolgungen der Justiz ausgesetzt. Eine weitere Gefahr sind die Angriffe von ultrarechten Nationalist*innen. Ich wurde im letzten Jahr von einer Gruppe von Rechten angegriffen und am Auge verletzt."
"In Deutschland wird Pazifist*innen vorgehalten, sie seien unsolidarisch mit der Ukraine. Was entgegnen Sie?
Ich finde es unerträglich, dass die Lieferung von Waffen, die Menschen auf beiden Seiten töten, als Solidarität bezeichnet wird. Besonders unverständlich ist mir dabei die Position der Grünen, die schließlich einmal als pazifistische Partei angetreten sind. Davon ist allerdings schon zu Zeiten, als Joschka Fischer Außenminister war, nichts mehr übrig geblieben."
Um Pazifismus wieder "hoffähig" zu machen, schlage ich eine Ergänzung in unserem Grundgesetz vor: Zivilen Widerstand in die Verfassung. Den von Ruslan Kotsaba aufgezählten guten Gründen für einen zivilen Widerstand möchte ich noch den Klimaschutz hinzu fügen. Im aktuellen Krieg in der Ukraine werden wieder Unmengen klimaschädlicher Gase frei gesetzt. Doch in absehbarer Zeit sollte auch unsere Sicherheit klimaneutral gewährleistet werden. Militärische Verteidigung wird niemals klimaneutral möglich sein. Ein Krieg wird niemals klimaneutral geführt werden können. Deshalb sollten wir unsere und die weltweite Sicherheit neu denken und aufstellen. Pazifismus ist ein Weg dorthin. Sicherheit neu denken wurde schon vor dem Ausbruch des Ukraine Kriegs diskutiert. Hier sollten wir weiter machen.