29.11. Gleich 3 bemerkenswerte Zeitungsartikel zur Letzten Generation

Reinhard (Reinhard_info) on 29.11.2022

Gleich drei Artikel in verschiedenen Medien möchte ich hier gerne kommentieren und zum Lesen empfehlen: Klimaaktivisten ohne Prozess in Gewahrsam?; Von Anerkennung bis "Arschloch"; Die Verständnisfrage: Klimakrise? Sorry!

Inzwischen hat sich auch der SWR dieses Themas angenommen und eine große Recherche veröffentlicht: Kleben gegen die Klimakrise.

 

Gleich drei Artikel in verschiedenen Medien möchte ich hier gerne kommentieren und zum Lesen empfehlen: Klimaaktivisten ohne Prozess in Gewahrsam?; Von Anerkennung bis "Arschloch"; Die Verständnisfrage: Klimakrise? Sorry!

Inzwischen hat sich auch der SWR dieses Themas angenommen und eine große Recherche veröffentlicht: Kleben gegen die Klimakrise.


Stuttgarter Nachrichten: Klimaaktivisten ohne Prozess in Gewahrsam?
Die Polizeigewerkschaft fordert in Baden-Württemberg für Klimakleber eine Präventivhaft. Im Kommentar auf der selben Seite wird diese Forderung wenigstens etwas relativiert. Meiner Meinung nach müssten sich die Polizisten zu den Klimaschützern auf die Straße setzen, um Leben, Gesundheit und Eigentum der Bürger zu schützen.


TELEPOLIS: Von Anerkennung bis "Arschloch": Klimaproteste und Reaktionen

Florian Wagner hat das Schutzglas des berühmten Gemäldes "Tod und Leben" von Gustav Klimt in Wien mit Farbe übergossen. Die Aktion der Gruppe "Letzte Generation" schlägt hohe Wellen. Dabei wird nicht nur über das Klima diskutiert.
Florian Wagner: Mit Schüttaktionen hat es nichts zu tun, Kunst wollen wir ins Spiel bringen, weil wir die Kunst brauchen, um Menschen zu inspirieren. Zum Herrn Wipplinger und dem Leopold Museum möchte ich anmerken, dass mir jemand gesagt hat, der Versicherungswert des Klimt-Bildes sei nun auf 140 Millionen erhöht worden.

"Weil die Zerstörung der Natur die Menschen offenkundig nicht schockiert"

Der Leiter des World Economic Forums, Klaus Schwab, hat 2018 schon gesagt, der Klimawandel sei die größte Gefahr für die Finanzwirtschaft, denn Anlageformen, die mit realer Produktion oder Materialität zu tun haben, wie Immobilien beispielsweise, werden durch die Klimakrise entwertet.

Kunstwerke hingegen oder gar Non-Fungible Tokens sollen den Reichtum schützen. Deshalb wird jetzt alles so absurd teuer.


TAZ: Die Verständnisfrage: Klimakrise? Sorry!

Alfred Abels, 84, Rentner aus Bremen fragt: Liebe junge Menschen, wollt ihr die Entschuldigung von uns Älteren für die Klimakrise überhaupt hören?

Tjalf Eydeler, 21, Azubi aus Passau antwortet: Nein, wollen wir nicht. Denn was bringt uns das? Wir sitzen mittlerweile zu tief in der Scheiße, als dass Entschuldigungen noch etwas helfen. Und du als einzelne Person kannst ja auch gar nichts dafür. Die Menschen eurer Generation wussten ja lange selbst nicht, was für fatale Auswirkungen Treibhausgase haben. Es ist nicht die Aufgabe der Bevölkerung, im Auge zu behalten, was die Wissenschaft sagt, und das eigene Leben daraufhin anzupassen. Dafür haben wir ja eine Regierung, die auf die Ex­per­t:in­nen hören soll. Solange du nicht in einer wichtigen Regierungsposition warst und dich aktiv dagegen entschieden hast, auf die Wissenschaft zu hören, gibt es keinen Grund, sich zu entschuldigen.
Als junger Mensch wird man trotzdem noch belächelt: Wir sollen nicht so extrem sein und es sei ja absolut verwerflich, dass sich Leute auf die Straße kleben und andere dadurch fünf Minuten später zur Arbeit kommen. Dieses Egalsein, das ist etwas, wofür man sich wirklich entschuldigen kann.
Wenn du dich dennoch schuldig fühlst, dann helfen uns Taten mehr als Worte. Es gibt überall vor Ort Gruppen, die sich mit Klimagerechtigkeit auseinandersetzen, auf lokaler wie auf Bundesebene. Wenn man da hingeht und sagt: Ich bin zwar nicht 7, sondern 70 oder auch 84 Jahre alt, aber ich will helfen, was kann ich tun?, dann freuen sich die Menschen in diesen Gruppen ein Loch in Bauch. Denn du hast vielleicht ganz andere Möglichkeiten als Leute, die zur Schule gehen oder studieren, bringst andere Erfahrungen und Wissen mit.

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