8.1.21 Wachstum, ein Dilemma

Reinhard (Reinhard_info) on 08.01.2021

Die TAZ veröffentlicht heute einen Artikel mit der zweiten Überschrift "Studie zu Kapitalismus und Umweltpolitik". Darin kritisiert Ulrike Herrmann die Wachstumsgläubigkeit auch in einer neuen Studie "Klimaneutrales Deutschland" der Stiftung Klimaneutralität.

Einige Zitate aus dem Artikel:

"Bleibt ein Problem: Die KlimaschützerInnen haben ja recht damit, dass man in einer endlichen Welt nicht unendlich wachsen kann. Die Europäer hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck, als könnten sie drei Planeten verbrauchen, aber bekanntlich gibt es nur die eine Erde.

Was also tun? Jedenfalls wäre es keine Lösung, jetzt einfach auf Wachstum zu verzichten – auf dass die Coronakrise ihren Lauf nähme. Millionen Deutsche wären dann arbeitslos, und aus historischer Erfahrung weiß man, dass Verzweifelte dazu neigen, rechtsradikal zu wählen.

Wer aus dem Wachstum aussteigen will, braucht einen Plan. Doch dieses Konzept fehlt bisher. (Anmerkung: Bei den Parteien und bei den Regierungen, nicht bei einigen Wissenschaftlern.) Stattdessen hoffen die Regierungen, dass sie Wirtschaft und Umwelt langfristig versöhnen könnten. Die Stichworte heißen Green New Deal oder Entkopplung von Wachstum und Energie. Auch in den jetzigen Pandemiezeiten wird intensiv diskutiert, wie „grünes Wachstum“ gelingen könnte.

Mit seiner Studie will Baake die Grünen aus einem Dilemma befreien: Die Partei bekennt sich klar zum Klimaschutz, aber das grüne Programm reicht nicht aus, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Also will Baake zeigen, wie eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050 machbar wäre – ohne dass man das Wachstum reduzieren müsste. Denn Baake weiß natürlich auch, dass „Verzicht“ bei Wählern enorm unpopulär ist.

Die Studie malt daher ein rosarotes Bild. In der Einleitung heißt es: Klimaschutz sei „vergleichbar mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er/60er Jahren“. Diese Aussage ist so unsinnig, dass es schmerzt."

Link zum Artikel

Meiner Meinung nach kann es keinen schlüssigen Plan gegeben. Sondern wir müssen uns auf dem Weg machen zu einer Gesellschaft(sform) ohne Wachstumszwang und verschiedene Möglichkeiten aus probieren. Die verschiedenen Möglichkeiten sind aber schon in der Wissenschaft beschrieben. Am Ende bleibt dann das übrig, was sich als nützlich auf dem Weg zur wachstumsneutralen Gesellschaft als hilfreich erwiesen hat.

 

 

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