14.7. Erfahrungsbericht kleine Wärmepumpe
Im großen Projekt Heizungserneuerung haben wir uns noch eine kleine Wärmepumpe als netten Zusatz geleistet. Doch jetzt sehen wir, dass die Wärmepumpe unsere Erwartungen von damals nicht erfüllen kann.
Meine Idee für diese Wärmepumpe war, im Sommer überschüssigen Strom unserer PVA als Wärme zu speichern und so den Eigenverbrauch an Strom zu steigern. Als angenehmer Nebeneffekt sollte an warmen Sommertagen auch noch der Keller gekühlt werden.
Der Eigenverbrauch der Pumpe liegt bei rund 500 W, manchmal auch etwas höher. Er fällt geringer aus, als ich erwartet hatte. Unsere PVA liefert aber im Sommer 3.000 W! Die Solarkollektorröhren auf dem Dach lieferen aber schon soviel Wärme an den Speicher, dass die Pumpe kaum noch etwas hinzufügen kann. Gerade wenn es besonders heiß ist, läuft die Pumpe erst gar nicht an, weil die Speichertemperatur schon an der oberen Grenze liegt (ist auf 65° eingestellt). Die Kühlung des Kellers ist also gerade dann, wenn sie besonders hilfreich wäre, nicht möglich.
Mein Fazit: Die Wärmepumpe macht nur als Ersatzquelle für Wärme für Wasser einen Sinn, wenn unsere Hauptwärmequelle, der Pelletofen, einmal ausfällt, Strom aber noch vorhanden ist. Denn unsere PVA ist nicht autark, läuft also nur, wenn Netztstrom zur Verfügung steht. Mit unserem 6 kWh Batteriespeicher könnte die Wärmepumpe etwa 8 bis 10 Stunden im Dauerbetrieb für Warmwasser laufen, je nachdem, wieviel Strom wir noch für andere Verbraucher im Haus benötigen. Die Wärme in der Wohnung können wir ja mit unserem Kaminofen erzeugen. Wenn wir mal wieder über einen größeren Batzen Geld verfügen, könnte die Hausbatterie auf 12 kWh erweitert und ein automatischer Umschalter für Inselbetrieb eingebaut werden.
Bis dahin schalte ich die Wärmepumpe gelegentlich ein, um ihre Funktion zu testen und einige Erfahrungswerte zu sammeln. Ein solcher Erfahrungswert ist, dass die Umwälzpumpe der Wärmepumpe die Schichtung des Wassers im Speicher durcheinander wirbelt. Die Wärmepumpe speist ihr warmes Wasser in den unteren Bereich des Speichers ein. Durch die Verwirbelungen sinkt zuerst die Temperatur im oberen Bereich des Speichers. Erst wenn die ganzen 800 l im Speicher gleichmäßig aufgewärmt sind und die Temperatur im Speicher nahe bei 65° liegt, stellt die Wärmepumpe ihre Arbeit ein. Ich habe schon versucht, die Einstellungen für diese Umwälzpumpe so zu optimieren, dass die Schichtung im Speicher erhalten bleibt. Bisher ist mir das nicht gelungen.
Jetzt bei der sommerlichen Hitze benötigt der Pelletofen mal 0 kg, mal 2 oder 3 kg Pellets am Tag. Mit der Wärmepumpe kann ich den Pelletsverbrauch auf 0 kg halten. Ist zwar kein großer Gewinn für die Umwelt, doch auch Kleinvieh macht Mist.
Für rund 1.100,- € Materialwert haben wir jetzt ein "Spielzeug" im Keller, dass bei einem hoffentlich nie eintretenden Ausfall des Pelletofen noch Warmwasser bereitstellen kann. Mehr echten Nutzen bietet die Wärmepumpe für uns leider nicht.