17.6. Energiewende -- Die Riesenaufgabe

Reinhard (Reinhard_info) on 17.06.2021

In TELEPOLIS ist ein in meinen Augen recht interessanter Artikel zur Energiewende erschienen: "Die Riesenaufgabe". "Im September sind Bundestagswahlen. Wenn sich der bisherige Trend fortsetzt, bekommen wir nach den Wahlen eine Regierungskoalition mit Beteiligung der Grünen. Das lässt viele hoffen, dass der Klimaschutz endlich ernst genommen wird."

Im Artikel werden zahlreiche Baustellen für den Klimaschutz ausführlich betrachtet. Der Autor leistet sich sogar technische und wissenschaftliche wie auch politische Analysen. Ein Schwerpunkt ist dabei immer, ob eine der Parteien diese "Riesenaufgabe" auch wirklich angehen will.

"Ein entscheidendes Thema im anstehenden Bundestagswahlkampf wird jedenfalls der Klimaschutz und die Energiewende sein. Deshalb reden jetzt auch alle Politiker und Parteien über das Thema. Plötzlich sind Union und SPD die großen Vorreiter bei Energiewende und Klimaschutz und verabschieden schnell noch ein neues Klimaschutzgesetz, schließlich waren sie ja schon immer dafür. Komischerweise hat man in der Regierungspolitik nicht viel davon gemerkt."

"Die FDP warnt vor "Hau-Ruck-Aktionen" beim Klimaschutz. Also im Prinzip ist man bei der FDP natürlich für den Klimaschutz, aber nur solange es nicht konkret wird. Denn eigentlich will man ihn dann ja doch nicht. AfD-Politiker sagen wenigstens offen, dass sie keinen Klimaschutz wollen. Da weiß man wenigstens, woran man ist und dass man sie auch aus diesem Grund nicht wählen darf.

Die einzigen, denen man meiner Einschätzung nach glauben kann, dass sie es mit dem Klimaschutz ernst meinen, sind die Grünen und die Linken. Die Grünen haben es diesmal geschafft, auf interne Querelen und Flügelkämpfe zu verzichten und geschlossen für eine ordentliche Klimaschutzpolitik anzutreten. Und man kann davon ausgehen, dass sie die Absicht haben, an diesem Ziel auch nach der Wahl festzuhalten."

"Beginnen wir mit dem für die Gesellschaft Wichtigen: soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt. Dazu Überwindung des diskriminierenden Hartz-IV-Systems und Anhebung des Mindestlohns auf ein Niveau, von dem man leben kann sowie ordentliche Tarifverträge und eine Vermögenssteuer für Reiche.

Alles alte Forderungen der Linken, die absolut notwendig sind, wenn wir eine weitere Spaltung der Gesellschaft, die dann irgendwann zur Katastrophe führt, vermeiden wollen. Wenn man das aber zu Ende durchdenkt, erfordert es eine Abkehr vom neoliberalen Kapitalismus. Um diese klare Aussage drückt sich Habeck allerdings. Genauso beim Klimaschutz und CO2-Sparen."

"Sackgasse Wasserstoff

Für die Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser durch Elektrolyse benötigt man etwa 50 kWh/kg. Um die 20 Millionen Tonnen CO2, die in der Zementindustrie jährlich anfallen, zu Methanol zu hydrieren, würde man 2,7 Millionen Wasserstoff benötigen, zu dessen Erzeugung 136 TWh Elektroenergie gebraucht würden.

Man sieht an diesem Beispiel sehr gut, dass eine große Wasserstoffindustrie eine Sackgasse ist, weil die benötigten Strommengen einfach zu groß sind."

Vielleicht gefällt mir der Artikel auch so gut, weil ich dort vile meiner eigenen Einschätzungen wieder finde wie zum Beispiel die Sackgasse Wasserstoff.

 

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