19.1.22 Zwei KONTEXT Artikel zu Windkraft

Reinhard (Reinhard_info) on 19.01.2022

In der Ausgabe dieser Woche veröffentlicht die KONTEXT-Wochenzeitung gleich zwei Artikel zur geplanten Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Windkraft Anlagen: "Die schwarze Doppelhelix" und "Kot und Keltenscherben".

In "Die schwarze Doppelhelix" wird die 180 Grad Wende der CDU Fraktion im Landtag zum Ausbau der Windkraft beschrieben:

"CDU glaubt, sie sei schon immer grün

Zugleich machte sich die CDU Südbaden programmatisch auf den Weg. 1984 beschloss zunächst der Bezirks- und ein Jahr darauf ein Landesparteitag eben jene "Grüne Charta", ein für damalige Verhältnisse fortschrittliches 60-Seiten-Dokument mit dem Ruf nach einem Tempolimit und der Erkenntnis, dass regenerative Energie, darunter auch Sonne und Wind, "besonders förderungswürdig" seien. Zugleich wurde größter Wert auf die Abgrenzung zu den Grünen gelegt. Was sich in der heftigen Debatte beim entscheidenden Parteitag in Balingen zeigte, als es darum ging wie das Programm heißen sollte. Nur mit knapper Mehrheit wurde ein Antrag abgelehnt, "Umweltcharta" darüber zu schreiben, damit die CDU-Positionen nicht als "Konzession an grüne Ideologien missverstanden werden".

Er will beim Windkraftausbau vorne stehen: Manuel Hagel.

Von wegen Markenkern mit Ewigkeitsbestand und einer DNA, die nur noch aufpoliert werden müsste. Immerhin beweist Hagels Kurztrip in die Vergangenheit aber, dass die Landtagsfraktion unter seiner Führung – anders als noch in der ersten grün-schwarzen Legislaturperiode – sich damit abgefunden hat, auch solche Themen mitpushen zu müssen, die in der Endabrechnung 2026 vor allem den Grünen zugutekommen werden. Eine bemerkenswert sportliche Herangehensweise. Denn bei der Klausur beschlossen die Abgeordneten, die Genehmigungsverfahren für die im Koalitionsvertrag versprochenen etwa tausend Windräder bis 2026 auf möglichst nur ein einziges Jahr zu verkürzen. Das sei ein Punkt, "wo wir konkret nachweisbar einen Erfolg brauchen", sagt Fraktionsgeschäftsführer Andreas Deuschle."

In "Kot und Keltenscherben" werden Erfahrungen des Freiburger Ökostrom-Projektierers Andreas Markowsky mit der einfallsreichen Verhinderung von Windkraftprojekten durch die jeweils zuständige Verwaltung dargestellt:

"Auf der Bremse stehen auch Leiter und Sachbearbeiter in Behörden. Manche legen Gesetze und Vorschriften so aus, dass Bauanträge für Windparks, Solar-Freiflächenanlagen oder Wasserkraftwerke keine Chance haben. Am Scheitern Anteil haben auch lokale Mandatsträger wie Bürgermeister und Gemeinderäte, die stets für mehr Klimaschutz und erneuerbare Energien sind, im konkreten Fall aber nicht vor der eigenen Tür. Ganz zu schweigen von ideologisierten Natur- und Artenschützern, die vor Ort mit abstrusen Horrorszenarien die Umstellung der Energiegewinnung sabotieren."

Seine Erfahrungen mit den Behörden hat Andreas Markowsky jetzt in einem Buch veröffentlicht.

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