2.10. Schon der zweite Sonnentag

Reinhard (Reinhard_info) on 02.10.2022

Das Wetter meint es inzwischen gut mit mir. Tagsüber scheint die Sonne und treibt die Temperatur bis auf 27°. In der Nacht sank sie dann auf 14°. Damit kann ich leben.

Das Wetter meint es inzwischen gut mit mir. Tagsüber scheint die Sonne und treibt die Temperatur bis auf 27°. In der Nacht sank sie dann auf 14°. Damit kann ich leben.
Aus meinem Tagebuch:

Sonntag, ‎2. ‎Oktober ‎2022, 20:37:41 Uhr‎‎‎
Ein weiterer Sonnentag. Im Kopf habe ich immer verschiedene Aktivitäten und Ausflugsziele. Am Tag entscheide ich dann aber spontan, was ich unternehme. Heute entschied ich mich den Sonntagsverkehr ohne LKW zu nutzen und zum Parco Naturale San Bartolo zu fahren. Dort hatte ich vor vier oder fünf Tagen ein paar Tage auf dem Camping Panorama verbracht.
Die Anreise war einfach, ich musste immer nur der SS16 folgen, die direkt am Fuße des Parks vorbei führt. Allerdings endete der vierspurige Ausbau der SS in Rimini. So durfte ich einige Eigenheiten der italienischen Verkehrsplanung am eigenen Leib erfahren. Zweispurige Kreisverkehre, in denen man flott fahren muss um nicht von italienischen Fahrern geschnitten zu werden und gleich an der Ausfahrt vom Kreis dann Fußgängerampeln. Bei Rot musste man dann stark abbremsen. Auch das Ein- und Ausfahren aus einem zweispurigen Kreisverkehr war für mich ungewohnt. Gleich nach der Ausfahrt wird die Straße dann erst einmal einspurig. Ortskundige Fahrer versuchen dann schnell noch zu überholen.
Den Abzweig in den Naturpark erkannte ich richtig und fuhr die Serpentinen hinauf Richtung Casteldimezzo. Was ich nicht erwartet hatte, unzählige Radfahrer fuhren auch auf dieser Straße, mal einzeln, mal in großen Gruppen. Nebenher gab es auch noch Motorradfreunde, die jede Kurve mit maximaler Geschwindigkeit fahren mussten. Auch ein aufgemotzter Sportwagen übte sich in dieser Disziplin. In Casteldimezzo angekommen, waren schon alle Parkplätze und die Straßenränder zugeparkt. Da ich sowieso mit dem Rad in den Ort fahren wollte, fuhr ich erst einmal weiter. Ich erinnerte mich an eine breite Einfahrt für Militärfahrzeuge, von der aus man zu guten Aussichten aufsteigen konnte. In der Einfahrt parkte ich und packte meinen Wanderrucksack für ein kleines Picknick.
Der Aufstieg war trotz Wanderstöcke für mich anstrengend. Oben wurde ich mit herrlichen Aussichten belohnt. auf einer Picknickbank legte ich eine Rast ein. Dann ging es zurück zum Auto. Ich fuhr weiter am geschlossenen Camping Panorama vorbei bis zu einem Parkplatz mit Aussicht. Dort hielt ich eine kurze Mittagsruhe. Dann fuhr ich zurück Richtung Casteldimezzo. Unterwegs gab es bei einem Reitstall einen größeren Parkplatz. Dort lud ich mein Rad ab und fuhr damit in den Ort.
In einem Internetbeitrag las ich, dass der Ort schon die Hälfte seiner Fläche und Häuser durch Abbrüche der Steilwand zum Meer verloren hatte. Ein großes Erdbeben hatte dabei vor langer Zeit den größten Schaden angerichtet. Bei meinem letzten Besuch hatte ich noch Teile einer Kirchenruine fotografiert. Unterhalb dieser Ruine wurde damals gerade der Hang gesichert. Jetzt waren die Mauern dieser Ruine verschwunden. Die Hangsicherung hat aber gehalten. Die alten Mauern sind wohl sicherheitshalber abgebrochen worden.

Anreise 1 Stunde, Wanderung 1 Stunde, Radtour 1 Stunde und Rückfahrt 1 Stunde. Mich hat dieser Ausflug ganz schön geschlaucht.

Erst wollte ich über die Autobahn zurückfahren, um mir die ungewohnten Kreisverkehre zu ersparen. Für die Rückfahrt hatte ich sogar meinen Navi eingeschaltet im Glauben, er wählt die Strecke über die Autobahn, weil es die schnellste ist, allerdings kostenpflichtig. Stattdessen wollte mich das Navi weg von der SS auf eine Uferstraße führen. Da entschloss ich mich weiter auf der SS zu fahren. Erst an den Kreisverkehren merkte ich wieder, wie konzentriert ich fahren musste um keinen Unfall zu verursachen und auch die richtige Ausfahrt aus dem Kreis zu erwischen. das alle bei einem flotten Tempo, das die Ortskundigen fuhren.
Zurück am Platz legte ich mich erst einmal hin und holte meinen Mittagsschlaf nach. Danach gab es auf dem Gasgrill gegartes Gemüse zum Abendessen. Gleich nachdem die Sonne nicht mehr auf meinen Stellplatz schien, sprühte ich gegen die Stechmücken ein. Ich wollte nicht jeden Abend zum Opfer werden. Es hat geklappt.

Samstag, ‎1. ‎Oktober ‎2022, 22:42:07 Uhr
Ein Sonnentag, der Tau auf dem Fenster kündigte ihn schon an. Leider hatte ich in der Nacht wieder Durchfall. Deshalb aß ich nur ein leichtes Brotfrühstück. Auch auf den geplanten Ausflug zu den Flamingos verzichtete ich sicherheitshalber. Am Vormittag räumte ich auf, saß in der Sonne und las ein wenig aus einem Buch über Italien. Zu Mittag gab es eine Hühnersuppe mit Tortellini.
Nach der Mittagsruhe setzte ich mich wieder in die Sonne und las ein Buch von Luisa Neubauer und Bernd Ulrich. Dann wollte ich mich doch noch bewegen und fuhr mit dem Rad wieder ins Hinterland hinaus. Eine abgedeckte Müllkippe ist mit Solarkollektoren bestückt. Es gibt gute schwarze Erde auf der viel Gemüse angebaut wird. Auf den asphaltierten Nebenwegen kann man in aller Ruhe radeln. Das Land ist zersiedelt, ein Stück Acker, ein oder zwei Häuser, wieder ein Stück Acker usw. Ein Radwegweiser führte mich auf einen unbefestigten Weg entlang eines zum Kanal ummodulierten Baches. Der Weg war sandig und schlammig. Meine Reifen und mein Rahmen waren bald mit Schlamm bedeckt. Eine Brücke über den Bach führte auf einen schmalen Wanderweg. Da drehte ich um. Bei sonnigem Wetter aber nicht allzu großer Hitze war es eine angenehme Radausfahrt.
Zurück am WW hatte ich keinen Strom mehr. Eigentlich wollte ich gleich unter die Dusche. Doch jetzt musste erst einmal wieder für Strom gesorgt werden. Der Fahrradakku benötigte eine Aufladung. Zweimal prüfte ich Sicherung, zweimal prüfte ich die Steckverbindungen, alles in Ordnung. Dann ging ich vor zur Rezeption. Der anwesende ältere Herr schaute gleich im Computer nach und schaltete mit einem Mausklick den Strom für meinen Stellplatz ein. Das war es.
Meinem Nachbarn erzählte ich vorsorglich davon, dass die Stromanschlüsse per Computer frei geschaltet werden, falls er mal sich wundert, warum er keinen Strom mehr hat. Da berichtete er, dass ihnen gestern der Strom ausgefallen war. Daraufhin hat ein normaler Mitarbeiter einfach nur seinen Anschluss umgesteckt. Das erklärt für mich meine Stromabschaltung. Am Computer musste die Änderung für meinen Nachbarn ja aktiviert werden. Dabei ist wohl mein Anschluss statt seinem deaktiviert worden. Italienisches Durcheinander.
Zum Abendessen machte ich mir Stampfkartoffeln mit Gemüse. Um die Kartoffeln zu Brei zu machen, stopfte ich einfach enthäutete Pellkartoffeln in den Behälter des Mixers, tat etwas Butter und Salz dazu und goss etwas heißes Wasser darüber. Dann zerkleinerte und verrührte ich alles mit dem Stabmixer zu Brei - fertig war der Kartoffelbrei. Es war gar nicht so einfach, den Brei dann wieder aus dem Behälter auf den Teller zu bringen. Beim Spülen gab es dann noch einmal die Schwierigkeit, den Messerkopf des Stabmixers vom Brei zu befreien. Ich glaube, beim nächsten Mal nehme ich doch lieber eine Gabel statt den Stabmixer, die ist einfacher zu reinigen. Der Kartoffelbrei selber war mir aber sehr gut gelungen.
Zum Essen wollte ich eine Flasche Bier öffnen. Dabei riss der Kronkorken mir einen kleinen Winkel in die Zeigefingerspitze der rechten Hand. Und wieder blutete es und tropfte das Blut auf Dinge, wo es nicht hin sollte. Wieder trage ich ein Pflaster auf der Fingerkuppe. Diese kleinen Wunden hören wohl auf dieser Reise nie auf.

Heute Abend ging ein sehr deutlich sichtbarer Halbmond auf. Der Himmel ist immer noch klar.

Nach einem Klick auf die Karte öffnet sich Google Maps mit diesem Kartenausschnitt.

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