20.6. Zehn Gebote gegen Ökofrust
"Gesellschaftlicher Fortschritt ist nicht von Mehrheiten abhängig - sondern von besonders engagierten Minderheiten." Allerdings muss der/die Einzelne darauf achten, seine/ihre eigene Gesundheit nicht durch zu starkes Engagement zu gefährden.
Dazu habe ich irgendwo die folgenden zehn Gebote gegen Öko-Frust gefunden. Die BUND Jugend hat diese Gebote auf Ihrer Homepage grafisch aufgepeppt dargestellt.
Für Umweltbewegte zur regelmäßigen Lektüre
1. Gebot: Ich mache mir immer wieder klar, dass ich mir mit dem Umweltschutz ein Engagement ausgesucht habe, das Frustrationen und Anfeindungen beinhaltet. Schließlich stören wir die Interessen anderer Menschen und schließlich verlangen wir von den Menschen nicht weniger, als dass sie sich ändern und auf viele Möglichkeiten verzichten.
2. Gebot: Ich nehme mir gemeinsam mit der Gruppe, mit der ich zusammenarbeite, oder allein, zum Feiern und Genießen von Erfolgen und guten Erfahrungen doppelt soviel Zeit wie zum Besprechen von Niederlagen oder zum Verarbeiten von Ärger.
3. Gebot: Ich werde mir immer wieder über andere Ziele in meinem Leben klar und stimme sie mit meinen Umweltaktivitäten ab. Ich setze mir immer wieder Zeitpunkte, nicht nur an Silvester, wo ich mich zurücklehne und darüber nachdenke: Wo will ich eigentlich in meinem Leben noch hin? Was will ich in meinem Leben noch machen und wenn ich es jetzt nicht tue - wann dann? Ich frage mich auch immer wieder: Wo ist mein Umweltengagement Flucht oder Ersatz für Dinge, die ich eigentlich tun müsste?
4. Gebot: Ich muss mir immer wieder klar werden, wie viel ich zeitlich und nach meiner Kraft leisten kann. Bei der Projektplanung oder bei Vereinbarungen mit anderen denke ich vorher darüber nach, wie viel Zeit ich für das Projekt oder für mein Amt aufbringen kann. Ich nehme mir auch den Mut zur Lücke, zum Nein-Sagen.
5. Gebot: Ich muss mir auch immer wieder klar werden, welche Arbeit mir liegt. Das heißt, welche Aufgaben meinen Fähigkeiten entsprechen. Nur wenn ich zu einem großen Teil gemäß meinen eigenen Fähigkeiten eingesetzt werde, kann ich auf Dauer gute Arbeit machen.
6. Gebot: Ich und die Gruppe, mit der ich arbeite, dürfen uns nicht nur aussichtslose Ziele setzen. Ich und meine Gruppe brauchen auch Projekte mit Erfolgsaussichten.
7. Gebot: Ich mache mir die Kraft, die mir eine Gruppe geben kann, immer wieder klar und nutze sie. Ich kümmere mich um die Gruppe, mit der ich arbeite. Falls das möglich ist, sorge ich dafür, dass vor wichtigen Entscheidungen jeder reihum nach seiner Meinung und nach seinen Ideen gefragt wird. Falls ich jemand bin, der Projekte lieber alleine bearbeitet, halte ich Kontakt.
8. Gebot: Wenn andere mehr Erfolg haben im Umweltschutz als ich, werde ich nicht neidisch. Wenn ich mehr Erfolg habe als andere mache ich nicht neidisch, sondern ermutige die anderen und feiere mit ihnen.
9. Gebot: Wenn ich merke, es geht nicht mehr, mache ich mir das bewusst und prüfe die Möglichkeiten, für eine Weile auszusteigen. Denn falls ich zu spät Pause mache, kippt mein Elan und ich will gar nicht mehr. Pausen erleichtern das Dranbleiben.
10. Gebot: Ich brauche Dinge, die mir mehr am Herzen liegen als Umweltschutz und einen emotionalen Ausgleich zu meiner Arbeit schaffen. In unserer Arbeit bläst uns oft ein kalter Wind entgegen. Es muss etwas geben, das mich wärmt. Der emotionale Ausgleich kann eine Beziehung sein oder die Familie. Ich nehme mir aber auch Zeit für musische, sinnliche Dinge, für Malen oder Musik, für Reisen oder gute Bücher, für die Beobachtung eines Vogels oder das Riechen an einer Blume, für das Lachen der Kinder und für die Liebe. Das sorgt für neue Ideen und schafft Freiheit im Kopf.
Hier gibt es die zehn Gebote zum Ausdrucken für die eigene Pinnwand.
(Nachträglich entdeckte ich die Quelle dieses Textes, es ist der Ehrenamtsbeauftrgate des BUND BW Thomas Gisinger.)