3.3. Staubsauger repariert

Reinhard (Reinhard_info) on 03.03.2021

Das Stromkabel vom Staubsauger wurde nicht mehr eingezogen. Also habe ich danach geschaut, dass es wieder funktioniert. Nach nur 2 mal 3 Stunden (!) wurde das Stromkabel wieder automatisch eingerollt.

Einen ganzen Tag habe ich benötigt, bis der Staubsauger wieder funktionstüchtig zusammengeschraubt war. Dabei war nur ein schmale kurze Kunsstoffführung umgebogen gewesen und hatte die Kabeltrommel blockiert.

Auseinander genommen war der Staubsauger schnell. Ich hatte das schon einmal nach Anleitung aus dem Internet gemacht. Die Fehlerursache war auch schnell gefunden. Ein grober Stoß hatte die Kunsstoffführung nach innen zur Kabeltrommel gebogen. Dort blockierte er den Aufrollmechanismus. Allerdings war auch das Stahlfederband, das das Stromkabel wieder zurück ins Gerät ziehen soll, aus seiner Position gerutscht. Bei der letzten Reparatur hatte ich die Feder nachgespannt und dabei zuviel des Guten getan.

Also nahm ich die Kabeltrommel aus dem Gerät heraus um die Feder wieder ordentlich auf zu rollen. Und damit begann das zeitraubende Problem. Die etwa 4 m lange Feder sprang heraus und verwandelte sich in ein wirres Stahlknäul. Jetzt war guter Rat teuer. Probieren geht über (Internet-) studieren. Ich rollte die Stahlfeder gegen ihre Spannkraft auf ihren Platz auf der Achse der Kabeltrommel auf. Etwa 30 Minuten lang entwirrte ich Schlinge für Schlinge das Knäuel und hielt dann die aufgerollte Strecke auf der Achse fest. Das gelang mir sogar. Doch nun ergab sich die Frage, wie bringe ich die Trommel mit gespannter Feder wieder in den Staubsauger. Es gab nicht genügend Platz für Finger oder Werkzeuge um die gespannte Feder während des Einsetzens ins Gerät zu halten. Ich gab auf und die Feder sprang wieder als wirres Knäuel von Stahlschlingen heraus. Zeit fürs Abendbrot.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück nahm ich den Kampf mit der Stahlfeder wieder auf. Diesmal war ich schlauer und rollte die Feder in ihrer Ruheposition auf. Das war deutlich einfacher. Nur musste ich sie anschließend auch auf eine eigne Rolle für die Ruheposition aufbringen. Das war nicht einfach. Diese zweite Rolle war mit 3 Federklipps auf ihrer Achse gehalten. Ich musste also mit quasi 4 Händen zugleich diese 3 Klipps aufbiegen und die zweite Rolle heraus nehmen. Allerdings gab es keinen Platz für 4 Hände. Auch für 2 Hände reichte der Platz kaum. Mit 3 kleinen Schraubendrehern hebelte ich die 3 Klipps auf. Dazu reichte auf dem beengten Raum je ein Finger. Mit der anderen Hand hob ich dann die Rolle von ihrer Achse ab. Nach wenigen Fehlversuchen gelang diese Operation. Feder eingelegt und die Rolle wieder über die 3 Klipps auf die Achse gedrückt. Fertig.

Denkste! Nach mehreren Versuchen, das Ende der Feder an der Achse der Kabeltrommel fest zu klemmen, es gab an der Trommel einen Haken und an dem Federende eine Öse dafür, musste ich erkennen, dass ich die Feder verkehrt herum in die Ruhetrommel eingelegt hatte. Wenn es zwei Möglichkeiten gibt ...

Also noch einmal die Ruhetrommel mit drei Kleinschraubendreher in/an der einen Hand und der zweiten Hand von der Achse gehoben. Stahlfeder noch einmal aufgewickelt und anders herum in die Ruhetrommel eingesetzt. Diesmal konnte ich das Ende der Feder an der Achse der Kabeltrommel einhaken. Nun rollte ich das Stromkabel händisch auf die Kabeltrommel auf. Es gibt dafür zwei Möglichkeiten! Natürlich hatte ich wieder die falsche zuerst erwischt und durfte das Kabel ein zweites Mal andersherum aufwickeln. Danach konnte ich die Feder durch abrollen des Kabels spannen und den Aufrollmechanismus testen. Dann musste diese ganze Kabelaufrollmechanik wieder in den Staubsauger eingesetzt werden.

Es gab mal wieder zwei Möglichkeiten. Erst die Platine mit der Steuerelektronik einsetzen und dann die Trommeln, oder umgekehrt. Natürlich starte ich diesen Arbeitsschritt wieder mit der falschen Reihenfolge. Nach mehreren Fehlversuchen kam ich auf die Idee der anderen Reihenfolge. Und siehe da es passte alles sehr gut zusammen. Nun den Aufrollmechanismus getestet, ob er so funktioniert. Es klappt.

Jetzt musste "nur noch" das Gehäuse des Staubsaugers zusammen gebaut werden. Hier kommt es auch auf die richtige Reihenfolge an. Natürlich habe ich wieder die falsche Reihenfolge für den mittleren Teil des Gehäuses gewählt und durfte einen zweiten Anlauf nehmen. Beim oberen Teil des Gehäuses muss man besonders auf viele Einzelteile achten, dass sie an ihrem Platz sind und beim Aufsetzten des Oberteils nicht verrutschen. Dazu wären acht Arme wie beim Octopus hilfreich. Ich habe nur zwei Arme. Deshalb habe ich noch viermal je 8 Schrauben eingeschraubt und wieder gelöst, bis alle Teile richtig an ihrem Platz saßen. Doch irgendwann war auch dieses Problem gelöst und der Staubsauger wieder Dienstbereit.

Insgesamt hat die Lernkurve "ohne Internetanleitung" 2 Mal 3 Stunden Zeit benötigt. Schade, dass ich nicht ans Fotografieren gedacht habe. Das Knäuel aus Stahlblechschlingen wäre ein gutes Motiv gewesen.

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