6.3. Woher kommt der grüne Wasserstoff?

Reinhard (Reinhard_info) on 06.03.2022

Auf den Seiten des Deutschlandsfunks ist ein gründlich recherchierter Artikel "Woher kommt der grüne Wasserstoff?" zu lesen und zu hören.

"Woher kommt der grüne Wasserstoff?"

Im Artikel werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoff mit wenigen Worten leicht verständlich beschrieben. Einen so gründlich recherchierten Überblick zum Thema Wasserstoff habe ich bisher noch nicht gesehen. Deshalb veröffentliche ich hier gerne Auszüge daraus.

"3800 neue Windräder allein für ein Wasserstoff-Stahlwerk?

2026 will ThyssenKrupp seinen ersten Hochofen durch eine Wasserstoff-Anlage ersetzen, die anderen sollen nach und nach folgen, eine Zig-Milliardeninvestition. Der Bedarf an Wasserstoff wäre beträchtlich. „In Summe brauchen wir dann etwa eine Million Tonnen Wasserstoff jährlich, der dann hoffentlich auch vollständig grün erzeugt worden ist.“

Rein rechnerisch bräuchte es 3800 neue Windräder, um den Wasserstoff für die Anlagen in Duisburg herzustellen. Der Strom von 3800 Windrädern allein für das Stahlwerk in Duisburg. Und auch andere Standorte und andere Sparten wollen in Zukunft mit grünem Wasserstoff wirtschaften, etwa Zementwerke und Düngemittel-Hersteller. Und: Flugzeuge sollen damit fliegen, Autos, Busse und Lkw damit fahren, vielleicht auch Schiffe. Heizen will man mit Wasserstoff und Strom speichern.

Und all das bedeutet: In Zukunft müssen enorme Mengen an grünem Wasserstoff her. Wieviel genau, dazu gibt es nur Schätzungen, etwa für das Jahr 2030. Christian Mildenberger vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW: „Da brauchen wir zwischen 90 und 110 Terawattstunden Wasserstoff. Das bedeutet ungefähr ein Sechstel des heutigen Strombedarfs.“"

Mein Gedanke dazu: Laienhaft formuliert würde ich erst einmal die Stahl- wie die Zementproduktion in den nächsten Jahren halbieren. Das heißt, statt 3.800 Windrädern würden "nur" noch 1.900 Windräder für dieses Stahlwerk benötigt. Dies ist nur eine kurzfristige aber mögliche Lösung des Problems. Langfristig müsste man dann nach gründlichen Studien schauen, wieviel Stahl und Zement wir in Zukunft unbedingt noch benötigen. Dem Ergebnis entsprechend muss dann die Produktion noch einmal weiter gesenkt werden. Vielleicht gibt es solche Studien schon? Nur sind sie mir noch nicht bekannt geworden. Auf jeden Fall können wir unseren Bedarf an Wasserstoff nicht auf Wachstum ausrichten, sondern müssen eine weltweite Strategie zur Verringerung dieser Produktion entwickeln, wenn wir die Klimaerwärmung unter 2° halten wollen. Keine einfache Aufgabe!

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