6.7. Drohender Blackout, fehlende Speicher und Puffer

Reinhard (Reinhard_info) on 06.07.2021

In TELEPOLIS macht heute ein Autor auf große Lücken in der Umsetzung der Energiewende aufmerksam: "Europa auf dem Weg in die Katastrophe".  Während in Österreich theoretisch rund 3.300 GWh an Pumpspeicherkapazität zur Verfügung stehen, sind es in ganz Deutschland nur rund 40 GWh.

"Das Österreichische Bundesheer sowie die Österreichische Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV) rechnen binnen der nächsten fünf Jahre mit einem europaweiten Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall ("Blackout").

Besonders entscheidend sind hierfür die Entwicklungen in Deutschland, wo in den nächsten Monaten rund 20 GW gesicherte Leistung (acht GW Atom und zwölf GW Kohle) vom Netz gehen sollen. Bereits im Januar 2021 mussten nach der ersten Teilabschaltung (~ fünf GW) nach wenigen Tagen Kraftwerke, die stillgelegt werden sollten, wieder reaktiviert und zum Teil in den Hot-Stand-by-Modus versetzt werden.

Deutschland setzt derzeit den Zweiten vor dem ersten Schritt, indem systemrelevante Elemente entfernt werden, ohne gleichwertige Ersatzlösungen zur Verfügung zu stellen."

Unter der Zwischenüberschrift "Power-to-X" geht der Autor dann auch noch auf die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung ein:

"Für die saisonale Speicherung gilt Power-to-X als große Hoffnung, insbesondere die Nutzung von Wasserstoff. Grundsätzlich klingt das sehr verlockend, da mit dem Gasnetz bereits eine bestehende Infrastruktur zur Verfügung stehen würde. Das dazu aber noch einige große Herausforderungen zu lösen sind, wird meist nicht erwähnt. Schon gar nicht, die Kosten.

Durch die Ankündigung einer großen finanziellen Förderwelle wurde aber eine Goldgräberstimmung ausgelöst und viele Ankündigungen überschlagen sich. Es ist zu erwarten, dass das eine oder andere Goldnugget auch gefunden wird. Aber das damit binnen der nächsten wenigen Jahre ein großer Durchbruch und eine breite Umsetzung möglich sein werden, sollte eher nicht erwartet werden. Wir brauchen aber rasch umsetzbare Lösungen, nicht erst in zehn oder 20 Jahren. Zum anderen wissen wir noch relativ wenig über die potenziellen Nebenwirkungen, etwa des Wasserdampfs, der bei der Rückverstromung im großen Stil freigesetzt wird. Was noch mehr bei der geplanten Methanisierung zu berücksichtigen ist, da hier die Auswirkungen bereits bekannt sind: Methan ist deutlich klimaschädlicher als CO2."

Im klimareporter ist ein weiterer interessanter Artikel zu Wasserstoff erschienen. Dort wird vor allem darauf aufmerksam gemacht, dass es überwiegend Stadtwerke sind, die das Gas an den Endkunden verkaufen. Stadtwerke bald ohne Gasnetz-Einnahmen?

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