9.4. "Erst lesen, dann antworten"

Reinhard (Reinhard_info) on 09.04.2022

In letzter Zeit mache ich eine überraschende Erfahrung im Meinungsaustausch mit Entscheidungsträgern. Schon am nächsten Morgen nach einem Hinweis von mir, dass Wasserstoff nicht die öffentlich geäußerten Hoffnungen beim Klimaschutz erfüllt, erhalte ich eine Antwort, die nicht auf meine Argumente eingeht und den Wasserstoffhype weiter unterstützt.

In letzter Zeit mache ich eine überraschende Erfahrung im Meinungsaustausch mit Entscheidungsträgern. Schon am nächsten Morgen nach einem Hinweis von mir, dass Wasserstoff nicht die öffentlich geäußerten Hoffnungen beim Klimaschutz erfüllt, erhalte ich eine Antwort, die nicht auf meine Argumente eingeht und den Wasserstoffhype weiter unterstützt.
Zuletzt antwortet Frau Hladio, Assistentin des Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag von BW so schnell. Aber auch der Oberbürgermeister von Backnang, Herr Maximilian Friedrich, antwortete rasch, ohne auf meine Argumente einzugehen.

Auf der anderen Seite mache ich auch die Erfahrung, dass Antworten erst auf erneute Nachfrage gesandt werden. Doch immer werden in diesen Antworten die Argumente der Auto- und Gaslobby wiederholt, ohne auf meine mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und entsprechenden Beispielen aus der Praxis begründeten Argumente einzugehen.

Langsam verliere ich die Hoffnung, doch noch etwas bewirken zu können. Die Interessen der Gas- und Autolobby, noch möglichst viele Steuergelder abgreifen zu können, bevor es auch den Entscheidungsträgern in der Politik dämmert, wie sie hinters Licht geführt wurden, sind schon so tief in der Politik eingeimpft, dass der Zugang für widersprechende Argumente für engagierte Bürger nicht mehr möglich ist.

Deshalb sandte ich noch einmal eine Mail mit entsprechenden Hinweisen an zwei Redakteure der TAZ:

Sehr geehrter Herr Pötter,
sehr geehrter Herr Kreutzfeldt,

ein Artikel in der KONTEXT-Wochenzeitung von dieser Woche hat mich auf eine Diskussion um Flächenversiegelung für ein "Klimawerk" (Brennstoffzellen Produktion) in Weilheim/Teck aufmerksam gemacht. Dort will unser Ministerpräsident Wilfried Kretschmann am kommenden Dienstag auf einer Bürgerversammlung für dieses Opfer von Fläche für den Klimaschutz werben.

https://muth-ah.info/pages/topics/7.4.php

Der Artikel in KONTEXT geht nicht auf das Greenwashing der Investoren wie z.B. dem Wort "Klimawerk" ein. Der Meinungsaustausch mit dem Büro des Fraktionssprechers der Grünen im Landtag, Andreas Schwarz, war in meinen Augen nicht erfolgreich. Ich habe nicht den Eindruck, dass dort meine Argumente überhaupt wahrgenommen wurden. (Soviel zur Politik des Gehörtwerdens des Ministerpräsidenten.) Argumente gegen die Ansiedlung dieses "Klimawerks" auf der grünen Wiese werden schon von den Mitarbeitern abgefangen und gelangen den Entscheidungsträgern gar nicht zur Kenntnis.

Nun habe ich die Hoffnung, dass ein Artikel in der TAZ vielleicht doch die Aufmerksamkeit der Grünen im "The Länd" erreicht.


Aus meiner Empfehlung an die BUND Gruppe vor Ort und die BI in Weilheim für Fragen an den MP Kretschmann:

Wenn möglich sollte sich jemand von Euch genau die Fragen ansehen, die ich auch aufgeworfen habe und die Quellen zitieren können. Die Antwort wird sowieso nur bla bla sein. Aber eventuell berichtet die Presse darüber.

  • In Norwegen fahren schon 40 Tonnen LKWs 500 km mit Batteriestrom. Laut UBA würde ein LKW mit Brennstoffzelle das dreifache an Strom benötigen. Warum fördert die Landesregierung noch diese überholte Brennstoffzellen Technik?
    https://muth-ah.info/pages/topics/8.3.-norwegen-elektro-schwerlaster-faehrt-500-kilometer.php
  • In Schweden wird in einem Stahlwerk inzwischen grüner Stahl für Volvo produziert. Allerdings stieg der Strombedarf des Werks dadurch von 2 TWh im Jahr auf 50 TWh im Jahr. Woher soll der Strom kommen?
    https://muth-ah.info/pages/topics/31.3.-warum-gruener-stahl-ein-mythos-bleibt.php
  • Schon 2006 hatte der damalige Ministerpräsident Öttinger eine "Netto Null" beim Flächenverbrauch einführen wollen. Doch selbst nach 11 Jahren grün geführter Landesregierung werden immer noch Flächen zum Schaden von Klima und Umwelt versiegelt. Wie lange wollen die Grünen in der Landesregierung diesem für die Menschen im Land schädlichen Raubbau an der Natur noch zusehen?

Mit klimafreundlichen Grüßen   Reinhard Muth

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