18. September, Autoausfahrt an die südliche Küste
Am Morgen weckten uns heftige Windböen. Die Zeltplanen schlugen und der Wohnwagen wackelte leicht. Die Außentemperatur ist auf 14° gesunken. Dunkle Wolken wiesen auf einen kühlen Herbst hin. Also planten wir einen Autoausflug.
Unseren Plan hatten wir allerdings ohne den Abreisetag zahlreicher anderer Urlauber gemacht. Auf dem Weg nach Usedom-Stadt ging es nur im Schritttempo voran. Irgendwann kamen wir dann doch im Hafen der Stadt an. Der bot mehr, als wir erwartet hatten, unter anderem eine moderne Zugbrücke in den Nachbarort Paske. Dann gab es gleich in der Nachbarschaft noch den Schlossberg. Der ist eine Erinnerungstafel zur Christianisierung der Wenden um 1128 angebracht.
Unser nächstes Ziel war Schloss Stolpe. Die Straße dorthin ist einspurig. Trotzdem kamen uns sehr viele Autos entgegen. Urlaubsrückkehrer, die den Stau auf der Bundesstraße umgehen wollten. Leider war das Schloss wegen Renovierungsarbeiten nicht zu besichtigen. Im Teich beim Schloss war ein Kunstwerk aus lauter bunten Schweinen zu sehen.
Wir wollten uns auch noch den Hafen von Kamminke ansehen, direkt an der polnischen Grenze. Bei dem Versuch die Bundesstraße zu meiden, mündete die Straße plötzlich in einen Fahrradweg, den nur landwirtschaftliche Fahrzeuge befahren durften. Das merkte ich aber erst einige hundert Meter später. In der Höhe eines sehr artenreichen Blumenfeldes wendeten wir. So hat sich dieser Fehler wenigstens für etwas gelohnt.
Der Hafen von Kamminke bot wieder mehr als wir erwartet hatten. Ganz in der Nähe liegt auch der größte Kriegsgräberfriedhof Golm in Deutschland. In der Kirche in Garz wird in einer Ausstellung an die vielen Kriege erinnert, die diese Gegend schon getroffen haben. Das schlimmste Ereignis war die Bombardierung von Swinemünde am Ende des zweiten Weltkriegs.