20. September, Elkes Abreise und Radausfahrt zum Windkraftschöpfwerk
Der Morgen beginnt freundlich. Die heftigen Winde haben sich gelegt. Wir sind mit Wecker aufgestanden, damit Elke den frühen Zug nach Züssow nehmen konnte. Auf Usedom fährt eine Privatbahn. In Züssow steigt man dann um in einen Zug der Bundesbahn nach Berlin. Von dort nimmt Elke einen Zug nach Stuttgart. Sie übernachtet aber erst in Berlin bei ihrer Freundin Elke, da die Zugfahrt an einem Tag zu lange dauert.
Am Vormittag habe ich die ersten Sachen, vor allem Elkes für die Weiterfahrt eingeräumt. Morgen steht der Abbau des Vorzelts auf dem Programm.
Mein Magen war nach dem Frühstück aus unerklärlichen Gründen unruhig. Ein Glas Wasser mit Heilerde beruhigte ihn. Zu Mittag aß ich, besser trank ich dann nur eine Hühnerbrühe. Nach einem kurzen Mittagsschlaf machte ich mich auf zur letzten Radausfahrt hier oben in Usedom. Ohne besonderes Ziel fuhr ich los. Ich wollte noch einmal die zweite Zufahrt durch den Wald nach Sellin ausprobieren. Bei unserer ersten Radausfahrt hat sich diese "Straße" als Sandweg erwiesen, auf dem wir oft unsere Räder schieben mussten. Es ist nichts besser geworden.
Am Ende der "Straße" durch den Wald kam mir die Idee, noch einmal nach dem Windkraftschöpfwerk im Moor (Thurbruch) zu suchen. Wir waren schon einmal auf dem Weg dorthin. Doch Elke stürzte auf diesen Plattenwegen und der weitere Weg sah noch schwieriger aus. Also brachen wir damals die Suche ab. Auch diesmal traute ich mich nicht, den schon ziemlich beschädigten Plattenweg weiter zu fahren sondern bog auf einen intakten Plattenweg ab. Doch so kam ich nicht zum Windkraftschöpfwerk, sondern unter die alte Bahnlinie von Usedom-Stadt nach Swinemünde hindurch, ans Haff.
Da ich inzwischen lang genug unterwegs und der Rückweg lang war, drehte ich um. Dabei suchte ich nach einem neuen Weg, statt auf dem Herweg einfach zurück zu fahren. So kam ich zum Flughafen von Usedom, der sogar mit Nachtlichtern ausgerüstet ist. Unbeabsichtigt erreichte ich auf diesem Rückweg auch das Windkraftschöpfwerk. Welch ein angenehmer Zufall.
Auf der Weiterfahrt folgte ich einfach zwei Radfahrern vor mir, die sich wohl auskannten. Wir landeten wieder auf dem schon ziemlich zerstörten Betonplattenweg. Eine Spur war teilweise ganz verschwunden. Es gab viele Löcher und Spalten zwischen den Platten. Wenn ich den Weg nicht schon vom anderen Ende her gesehen hätte, hätte ich nicht geglaubt, dass wir hier richtig sind.
Nach drei Stunden intensiven Radfahrens kam ich völlig erschöpft mit fast leerem Akku wieder in Sellin an. Die Dusche war meine nächste Station und dann ein Abendessen.
Wie auf den Fotos zu sehen ist, schien am Nachmittag oft die Sonne. Jetzt hat wieder ein feiner Nieselregen eingesetzt.