2.2. Geplanter Lebensmittelmarkt Althütte
Statt einer autogerechten Planung schlage ich eine Fußgänger und Radfahrer gerechte Gestaltung eines neuen Marktes vor.
Im rot eingerahmten Bereich soll der neue Lebensmittelmarkt entstehen. Unten rechts davon erkennt man den großen Parkplatz bei der Festwiese. Link zum Artikel in der BKZ.
An das Bürgermeisteramt
Rathausplatz 1
71566 Althütte
Betrifft: Stellungnahme/Anregung zum geplanten Lebensmittelmarkt
Lutzenberg, den
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Sczuka!
Mit Verwunderung stelle ich fest, dass zum Standort für den Lebensmittelmarkt am Ortseingang keine Alternative gefunden werden konnte. Leider ist mir aus der Diskussion um alternative Standorte nur die Festwiese bekannt. Gab es noch mögliche andere Standorte? Warum schieden diese aus der Betrachtung aus?
Angesichts der immer schneller fortschreitenden Klimakrise sollte bei einem neuen Standort für einen Lebensmittelmarkt an erster Stelle die Auswirkung dieses Marktes auf die klimaschädlichen Emissionen berücksichtigt werden. Dazu habe ich bisher auch noch nichts in Erfahrung bringen können. Statt eines autogerechten Markts sollte die Gemeinde einen fußgänger- und radfahrgerechten Markt planen. Denn in spätestens 10 Jahren dürfte ein PKW nicht mehr das gängige Verkehrsmittel sein.
Bäume und der Waldboden sind CO2-Senken. Sie nehmen CO2 aus der Luft auf und speichern dieses Gas. Die Klimaerwärmung ist nicht mehr auf zu halten. Gerade der Wald sorgt für eine rasche Abkühlung nach einem heißen Sommertag. Wollen wir wirklich diese für uns Menschen wichtigen Funktionen der Natur zerstören? Schon 2006 sprach der damalige Ministerpräsident unseres Landes Günther Öttinger von einer „Netto Null“ beim Flächenverbrauch. Bis heute hat Althütte sich dazu nicht bekannt. Wieviel Fläche wollen wir noch versiegeln, bevor es genug ist?
Ein weiterer Aspekt für mich ist das Landschafts-/Ortsbild. Der Wald am Ortseingang betont den Anspruch als Erholungsort für unsere Gemeinde. Ein zweistöckiges Gebäude mit großem und oft leerem Parkplatz davor zerstört in meinen Augen diesen Eindruck, die Gemeinde läge Wert auf Erholung in der Natur. Üblicher Weise erhöhen sich die Gebäude vom Ortsrand hin zur Ortsmitte. Nun will Althütte mit einem Klotz am Ortseingang mit diesen Sehgewohnheiten brechen. Ist das wirklich im Sinne einer zukunfts orientierten Gemeinde?
Deshalb gebe ich der Verwaltung und dem Gemeinderat folgende Anregungen zu bedenken:
1) Standorte
1 a) Als von mir bevorzugtem Standort denke ich an das Gelände östlich vom Parkplatz an der evangelischen Kirche in der Ortsmitte auf der Wiese beim Hölderlinweg. Dort läge der Markt fußläufig in der Ortsmitte. Um Fläche zu sparen und das Gefälle im Gelände aus zu gleichen könnten Lager- und Verkaufsfläche übereinander angeordnet werden.
1b) Ein zweiter möglicher Standort ist in meinen Augen die Wiese und der Waldrand am Ende des Wolfgartenwegs. Auch hier würde ich die platzsparende Bauweise mit Lagerraum und Verkaufsraum in Stockwerken übereinander bevorzugen.
2) Auto- oder klimagerecht?
Laut Lageplan sind 48 Parkplätze vorgesehen. Warum? Tun es die Parkflächen am Brunnen nicht auch? Kann man den Kunden den kurzen Weg über die Ebniseestraße nicht zumuten? Damit würde sich auch eine Abbiegespur auf der Ebniseestraße erübrigen.
In meinen Augen reichen 5 Parkplätze für gehbehinderte Menschen und Menschen mit Kleinkindern. Den übrigen Kunden ist der kurze Fußweg über die Ebniseestraße sicher ein weiterer Anstoß, mehr für den Klimaschutz zu tun.
3) Alternative
Da in spätestens 10 Jahren ein privates Auto obsolete ist (oder wir nehmen die Katastrophen der Klimaerwärmung in Kauf), kann ich mir auch ein Hol- und Bringdienst am alten Standort in der Schulstraße vorstellen. Im Laden werden täglich benötigte frische Lebensmittel vorrätig gehalten. Alle übrigen Dinge, die üblicher Weise in einem EDEKA- oder REWE-Markt zu erhalten sind, werden per App oder persönlich im Laden bestellt und später zur Wohnung des Kunden geliefert. Bestellungen vom Vormittag werden am Nachmittag ausgeliefert.
4) Erscheinungsbild
Wie oben schon erwähnt stört meiner Meinung nach ein so großes Gebäude mit großem Parkplatz davor am Ortseingang das Landschaftsbild und erzeugt einen negativen Eindruck vom Dorfcharakter. Deshalb wäre jeder andere Standort günstiger für das Landschaftsbild.
Mit freundlichen Grüßen R. Muth