23.1. BUND Positionen für eine klimagerechte Gesellschaft

Reinhard (Reinhard_info) on 23.01.2022

Auf meinen Beitrag zum geplanten Solarpark in Weissach im Tal habe ich einen längeren Kommentar mit nützlichen Links zum BUND und zum Bündnis Bürgerenergie erhalten.

Auszug aus der Mail:

Aus meiner Sicht wäre es aber dringend erforderlich, dass die kleineren Akteure und das sind die Bürger und Wohneigentümergemeinschaften eine attraktive Möglichkeit bekommen ihre Dachflächen auch ertragsbringend zu bestücken.

Die aus meiner Sicht besten Punkte dazu liefern diese Papiere hier:

Dass Landesregierung und Kommunen es nicht schaffen ihre eigenen Flächen zu bestücken halte ich allerdings für skandalös. Hier sind einfach die falschen Prioritäten gesetzt. Das wird aber nicht viel anders sein wie in Backnang auch: Hier geht jetzt das meiste Steuergeld in einen Turn-/Stadthallenneubau der einfach falsch priorisiert ist!

PV in der Fläche allerdings zusätzlich unattraktiv zu machen halte ich für keinen guten Weg, denn der Zeitraum für eine Umstellung auf eine regenerative Energieversorgung ist knapp. Es gibt genug Geldmittel, denn der private oder unternehmerische Bereich haben genug davon zur Verfügung und bräuchten bei den richtigen Rahmenbedingungen eigentlich keine Förderungen - sie sollten nur ihre Selbsterzeugung ohne große Auflagen selbst weiterverkaufen können.

Außerdem halte ich es für nötig, die letzten 3 Punkte die Dir die FSV geantwortet hatte zu hinterfragen. Diese sind:

Freiflächenanlagen stehen in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau.

Freiflächenanlagen fangen - dafür wurden sie ja errichtet - möglichst viel Sonnenenergie ab. Diese Sonnenenergie fehlt dann bei der Photosynthese. Das Pflanzenwachstum unter den Solarmodulen bindet bei weitem nicht so viel CO2 aus der Atmosphäre, wie es ohne die Abschattung durch die PV-Module binden könnte.

Als ökologisch bessere Alternative bietet sich die Nutzung der Windenergie an. Mit Windenergie kann auch Energie vom Acker geerntet werden. Und zusätzlich kann unter Windanlagen weiter Land- oder Forstwirtschaft betrieben werden.

zu 1. das kann je nach Freiflächenanlagen entsprechend relativiert werden. Bei entsprechend hoch und mit Abstand versehenen Panels kann darunter durchaus noch Ackerbau und/oder Weideland bestehen bleiben. Der wesentliche Punkt ist vielmehr, dass vermutlich mit Energie mehr Geld in der Fläche zu machen ist als mit Nahrungsmitteln. Da fragt man sich dann zwar warum der Bauer die Fläche verkauft - aber die Flächenpreise treibt es natürlich nach oben ....

zu 2. auch hier ist die Alternativbetrachtung unerlässlich: Wird intensiv bewirtschaftetes Grünland (x-mal gegüllt und y-mal gemäht) mit nicht gedüngter PV-Freiflächenanlage ersetzt dürfte des CO2/Methan-Faktor vermutlich günstiger bei der PV-Fläche sein. Und für den artenreichtum wäre es auf jeden Fall besser. Wenn die Alternative ein Energiemais/Rapsanbau wäre braucht man gar nicht diskutieren - hier ist die PV-Freiflächenanlage immer besser.

zu 3. man kann auch problemlos PV und WIndenergie auf einer Fläche kombinieren. Das Argument ist keines! Zumal wir sowohl mehr PV als auch Windenergieerzeugung brauchen!

Die eigentlichen Fragen lauten also:

a) wie kriegt man die Dachflächen attraktiver gestaltet (siehe 3 Papers oben) und

b) welche Auflagen sollten PV-Flächenanlagen besitzen um möglichst keine Konkurrenz in der Fläche zu sein.

Ich persönlich stelle mir da verstellbare (Nachführung), hohe Panels auf Einzelmasten vor, die in größeren Abständen stehen. Durch die Nachführung muss man es schaffen eine höhere Effizienz zu erzielen und damit trotzdem noch wirtschaftlich zu sein. Und auf der Fläche kann weiterhin Landwirtschaft betrieben werden, bspw. mit Gemüsesorten denen Halbschatten nicht ausmacht bzw. die sowieso Sonnenschutz benötigen.

Viele Grüße,

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