2.9. 2. Reisetag und 1. Tag Usedom
In Reinsberg hat es in der Nacht noch einmal genieselt. Am Morgen hatten wir gerade mal 11° C im Wohnwagen. Alles war nass und klamm. Die Wiese war nur ein wenig abgetrocknet. Elke wusch noch den Schlamm aus dem Vorzeltboden. Dann packten wir den nur abgetropften Zeltboden in die Alukiste. Auch das Sonnendach war klatsch nass und musste so eingepackt werden. Als wir fertig waren mit Packen, tropfte im Wohnwagen Kondenswasser von der Decke.
Zum Glück konnten wir den Wohnwagen so drehen, dass ich mit der Anhängerkupplung unter den Deichselkopf fahren konnte und trotzdem die Vorderräder (Vorderradantrieb!) noch auf der Fahrspur standen. Um die einsinkenden Räder des Wohnwagens bilden sich gleich wieder Schlammpfützen. Trotzdem konnte ich den Wohnwagen gleich im ersten Anlauf auf die weniger weiche Fahrspur ziehen. Am befestigten Hauptweg hielt ich wieder an und wir erledigten die restlichen Vorbereitungen für die Abreise.
Die Fahrt selber verlief dann wieder ohne besondere Hindernisse. Zwar gab es am Autobahnkreuz in Dresden einen kurzen Stau, doch wir konnten durch drei sehr lange Baustellen ohne jeden Stau fahren. Unterwegs gab es mal eine Phase Sonnenschein, die wir für unsere Pause nutzten. Ab Mecklenburg- Vorpommern schien dann dauerhaft die Sonne. Den Weg zum Camping fanden unsere Navis ohne Probleme.
Dabei sind die letzten Kilometer wie in einer anderen Welt. Die Wege (Straßen kam man dazu nicht sagen) hier auf Usedom sind nur einspurig asphaltiert. Bei Gegenverkehr muss man auf den Straßenrand ausweichen. Die letzten Kilometer war der Weg gar nicht mehr asphaltiert. Wie wird das, wenn es hier mal wieder regnet?
Wir haben einen in unseren Augen sehr geschickten Stellplatz mit viel Sonne belegen können. Am Mittwoch waren wir dann mit dem sturmfesten Aufbau des Vorzelts und dem Auspacken bis zum Einbruch der Dunkelheit voll beschäftigt. Heute Morgen hatten wir noch 18° C in unserem Wohnwagen. Heute Vormittag konnten wir auch unser kletsch nasses Sonnendach trocknen. Frühstück gab es noch im Wohnwagen. Aber nach dem Frühstück konnten wir uns den ganzen Tag lang im Freien aufhalten und sogar ein Sonnenbad nehmen. Jetzt um halb Zehn ist es allerdings auch hier wieder recht frisch. Im Freien sind es nur noch 12,6° C. Wir haben die Heizung angemacht. Die Nachbarn gegenüber waren heute sogar noch im See schwimmen.
Wir sind zum Einkaufen nach Heringsdorf gefahren. Wieder eine sehr abenteuerliche Strecke auf Sand-/Schotter Pisten, dann einspurige Asphaltwege bis wir nach Basin-Dorf auf die Hauptstraße kommen. Den Weg werden wir jetzt wohl öfters fahren müssen. Am Abend haben wir dann noch im Freien gegrillt.
Der Platz hält sein Versprechen eines Naturcampings. Ein großer Schwarm Stare sammelt sich hier auf dem Platz. Gänse sind schon mit lautem Geschrei über uns hinweg gezogen. Noch in Reinsberg hatten wir sogar eine große Gruppe Störche rasten sehen. Hier am Platz kam eine Rinderherde vorbei und scheuchte ein Reh mit zwei Kitzen auf. Ich konnte sie lange über die großen Weiden zum Wald springen sehen.
Die Sanitäranlagen sind nicht so schlecht, wie manche Besucher auf Facebook klagten. Wir können damit leben. Die Sanitärräume sind immer sehr sauber und es gab immer heißes Wasser an den Hähnen und den Duschen.