27. September, Radausfahrt im Wald
Den Vormittag habe ich am Wohnwagen verbracht. Wahlauswertung, Tagebuch Eintrag von gestern schreiben, Atemübung, aufräumen. Gegen Mittag konnte die Sonne den Dunst überwinden und es wurde noch einmal gut warm.
Am Nachmittag machte ich mich dann auf den Weg zum nächstgelegenen Bioladen. Wieder 16 km 30 km/h ... . Der Laden war dann schon im nächsten Dorf an der Bundesstraße erreicht. Und oh Wunder, ich konnte alles was mir fehlte dort bekommen. Trotz der relativ kleinen Ladenfläche gab es eine gewisse Auswahl. Die Demeter Getreidekaffee Dose war viel zu groß für eine Person im Wohnwagen. Also musste ich ein anderes Produkt kaufen.
Anschließend wollte ich noch etwas in der Gegend mit dem Rad fahren. Das Rad ist jetzt immer schon mit am Auto. Im Navi gab ich das Dorf ein, von dem aus ich starten wollte. Zugleich wäre das ein Rückweg parallel zur 30 km/h Strecke gewesen. Doch das Navi wollte mich nicht auf diese parallele Strecke führen, sondern beharrte darauf, erst über die 30 km/h Straße bis Lassan zurückzufahren und dann auf die Strecke einzubiegen. Mehrfach versuchte ich über kleine Nebenstraße weg von der Rollsplittstraße zu kommen - vergebens.
Am Ende fand ich dann doch noch einen gut mit dem Rad befahrbaren Weg durch den Wald Richtung Küste. Ich freute mich schon in einem Wald ohne von Baumerntemaschinen zerstörte Wege zu fahren, da tauchten vor mir große Baumstapel und ein Harvester auf. Anscheinend wird die Maschine aber vorsichtiger im Wald bewegt als bei uns. Aus bei den Holzstapeln waren keine Spuren von ausgefahrenen Rinnen und zerstörten Wegen zu sehen.
Erst am Ende des Waldes, der Weg durch die Sumpfwiesen war mit dem Rad nicht mehr sicher zu befahren. Die letzten Meter bin ich dann zu Fuß gegangen.
Für den Rückweg hatte ich mir einige markante Punkte am Weg gemerkt. Da ich ohne großes Gepäck, ohne Fahrradtaschen nur für eine kurze Ausfahrt aufgebrochen war, hätte mich ein Verirren im Wald in eine unangenehme Lage gebracht. Es gab viele Markierungen durch den Förster, die mir aber nichts sagten. Mich erinnerte dieser Wald an eine Erfahrung bei unserer ersten Wanderung im Wald in Neuseeland vor 41 Jahren. Damals hatten wir die Orientierung durch die überraschend vielen Kennzeichen im Wald (Road 1, Road 2, ...) verloren. Diesmal fand ich ohne Verirrung wieder aus dem Wald hinaus.