5.12. Drei Ebenen der Atemübung
1) Hautzweck der Atemübung ist, den CO2 Gehalt im Blut zu erhöhen. Folge einer Brustatmung ist: Der Körper atmet zu viel CO² (Kohlendioxyd) ab. In Folge sinkt auch der CO²-Gehalt im Blut, was zu einem Anstieg der pH im Blut führt.
2) Ein weiterer gewollter Effekt ist, meine Atmung von der Brustatmung wieder zurück zur Bauchatmung zu führen. Mit der Bauchatmung wird der Vagus-Nerv stimuliert. Und der wiederum stimuliert den Parasympathikus, der bei mir kaum noch aktiv war.
3) Ein dritter Effekt ist zumindest für mich die Meditation. Zweimal am Tag für 30 Minuten nur auf die verordnete Ein- und Ausatmung zu achten ist für mich eine durchführbare Meditationsübung. Vorher hatte ich andere Formen der Meditation ausprobiert, aber nie lange durchhalten können.
Mehr zum Atemtraining habe ich hier veröffentlicht.
Zitat zur Atemtherapie:
Da der durch Stress befeuerte Sympathicus krank macht, können wir durch Stärkung unseres Ruhenervs (Parasympathicus) die krankmachende Wirkung durch den Sympathicus aufhalten/ sogar aufheben!
Der Schlüssel für eine Stärkung des Parasympathicus ist unsere Atmung.
Sie bewirkt, richtig eingesetzt, positive und effiziente Mechanismen, die folgende Effekte haben:
- Entspannung
- Abbau von Ängsten
- Verbesserung bei Erschöpfung
Sie ist gerade deshalb so besonders wichtig, da wir dadurch die Möglichkeit haben selbst / persönlich Einfluss auf unser unbewusstes Nervensystem zu können. So können wir nicht nur verhindern an den oben genannten Erkrankungen zu erkranken, sondern können auch einen wesentlichen Einfluss auf unsere Genesung nehmen.
Die Atmung als Regulation des Parasympathicus
Die Atmung nimmt eine Schlüsselstellung ein, wenn es um Entspannung, Umgang mit Ängsten oder Erschöpfung geht. Denn die Atmung ist die einzige Organfunktion, die wir bewusst steuern können. So sind wir in der Lage, über die Atmung direkt auf unser vegetatives (unbewusstes) Nervensystem einzuwirken. Dieses regelt die Stress- und Entspannungsreaktionen im Körper und die Steuerung der Organtätigkeit.
Unsere Atmung passt sich jederzeit unseren körperlichen, psychischen und seelischen Bedürfnissen an. Sind wir gestresst, steigt die Körperspannung und die Art des Denkens verändert sich. Die Gedanken kreisen um sich selbst und lassen sich nicht mehr stoppen oder beeinflussen.
Die Atmung reagiert darauf, indem sie schneller und oberflächlicher wird (Brustatmung). Durch die rasche Ausatmung kann sich die Atemluft nicht genug austauschen, alte Luft bleibt in den äußeren und unteren Teilen der Lunge, die frische Einatemluft erreicht nur noch den oberen Lungenbereich. Das Bedürfnis, schnell wieder einzuatmen, steigt an. →Flache Brustatmung ist aber auch Folge einer unbewussten Anspannung des Zwerchfells, das unter Stressbedingungen in einer mittleren Einatemstellung verharrt.←
Dies kann bis zur chronischen Hyperventilation (forcierte Atmung) führen, wobei ein Gefühl von Atemnot entsteht, obwohl mit der hohen Atemfrequenz die Versorgung mit Sauerstoff völlig ausreichend, sogar übermäßig hoch ist.
Das Schlimme an der chronischen Hyperventilation ist eine Veränderung der Blutwerte. Der Körper atmet zu viel CO² (Kohlendioxyd) ab. In Folge sinkt auch der CO²-Gehalt im Blut, was zu einem Anstieg der pH im Blut führt. Der hohe pH führt zu
- Erhöhung der Muskelspannung
- Enge in der Brust
- Unruhe/ Nervosität/Ängsten/Schwindelgefühl
Somit können wir über die Beobachtung unserer Atmung erkennen, wenn etwas nicht stimmt.