7. Oktober, Zwei Radausfahrten zum Polder Waschow
Nachdem ich die Küste des Peenestroms nach Osten bis zu den wieder gefluteten Poldern bei Anklam abgefahren bin, hab ich mich heute nach Westen gewendet. Auf der Karte war zu sehen, dass ein Weg bis vorne ans Ufer führt. Ein sonniger Tag war angekündigt. Also fuhr ich mit kurzärmligem Hemd und ärmelloser Weste los. Im Anfang hatte ich noch eine langärmlige Jacke darüber gezogen.
Tatsächlich konnte ich in Waschow mit dem Rad bis zu einer Infotafel am Schilfrand vorfahren. Danach ging es noch etwa 150 m auf einem gemähten Weg mit hohem nassen Gras vor bis zum Ufer. Dort stand eine Bank, von der aus ich den Blick über den Peenestrom bis zum Achterwasser genießen konnte. Auf den abgestorbenen Bäumen in der Nähe siedelte eine große Kolonie Kormorane. Es war ein ständiges "Kommen und Gehen" von kleinen Gruppen zu beobachten. Im Uferbereich war es hilfreich lange Ärmel zu haben, Stechmücken suchen immer noch nach geeignetem Bruteiweiß. Auf dem Rückweg stand die Sonne hoch am Himmel und erzeugte eine sommerliche Wärme. Ich konnte ohne Jacke nur in der Weste den Rückweg fahren.
Im Vorzelt und im Wohnwagen gab es bei meiner Ankunft schon eine Bombenhitze. Eine gute Gelegenheit gründlich zu lüften. Ich musste noch meine Atemübung machen, dann kurz einen Imbiss einnehmen (Test von Roggen Vollkornbrot), denn ich wollte am Nachmittag noch mal ein Dorf weiter fahren ans Ende des Polders. Dann stand auch noch am Abend eine Videokonferenz an.
Nach der Mittagsruhe machte ich mich unter strahlender Sonne wieder auf den Weg nach Bauer-Wehrland, so heißt der Ort. Dort gibt es ebenfalls eine sehr alte Dorfkirche. An der Kirche vorbei führt der Weg zur Küste und zum Bauerberg (22 m üN). Diesmal war das Ufer nicht so spektakulär. Es gab eine Bungalowsiedlung am Hang des Bauerbergs, und zwei Anlegestellen für Boote. Ich bin dann sogar noch auf den Berg hoch gefahren. Doch oben war der Weg für ein Haus versperrt, das Tor von einem großen Hund bewacht. Es gab keine Aussicht auf die Küste.
Diesmal musste ich zeitig zurück fahren, um mir vor der Videositzung noch ein warmes Essen bereiten zu können. Vorbereitet hatte ich Hühnerbrust, aufgetaut und in einem Sieb abtropfen gelassen. Anschließend noch mit Küchentuch trocken getupft. Um wildes Spritzen des Fetts zu vermeiden wollte wegen des hohen Rands ich im Dampfdrucktopf die Fleischstücke anbraten. Doch gleich das erste Stück setzte sich auf dem Boden des Topfes fest. Also doch die kleine aber beschichtete Pfanne heraus geholt. Leider spritze das Fett, oder besser das Restwasser, so wild aus der Pfanne, wie ich es noch nie erlebt hatte. Das gab eine große Sauerei im Wohnwagen.
Die Beilage war schnell zubereitet, kleine Knoblauchwürfel und Zwiebelstreifen im Fett angeröstet, frische Tomaten gewürfelt dazu. Das ganze dann später noch mit Tomaten und Soße aus der Dose verlängert und mit glutenfreien Nudeln aufgefüllt. Zum Schluss noch ein paar Mozzarella Kugeln darüber. Das Hühnerfleisch war sehr schmackhaft, die Nudeln in Tomaten waren nicht so schmackhaft gelungen. 10 Minuten vor Beginn der Sitzung war ich mit meinem Abendessen fertig.
Nach der anstrengenden Sitzung musste ich erst noch einen großen Berg Geschirr spülen, dann im Wohnwagen das verspritzte Fett beseitigen. Danach habe ich mich bei der "Heute Show" vom letzten Freitag entspannt. Die Nacht habe ich sehr gut geschlafen, zum 1. Mal 5 Stunden Tiefschlaf laut meiner Gesundheitsuhr gehabt. Allerdings machte Elke sich schon Sorgen, warum ich mich nicht gestern Abend oder heute Morgen gemeldet hatte und rief in der Anmeldung des Platzes an.