9. Oktober, kalter Morgen interessante Ausflüge
In der Nacht war es richtig kalt geworden. Im Wohnwagen hat das nur den Nachteil, dass die Füße nicht mehr so richtig warm werden, weil die warme Luft der Heizung nach oben steigt. Doch zur Not kann ich auch die Wärmeflasche von Elke mit heißem Wasser füllen und unter die Füße legen. Einen anderen Nachteil entdeckte ich etwas später. Meine Bananen lagen noch in der Kühlbox. Die war zwar in der kleinsten Kühlstufe eingestellt. Aber bei 4° bedeutete das, dass sie gefroren waren. Mein Frühstück musste ich ohne Banane zubereiten. Die gekochten Kartoffeln in einer Tüte haben die Minusgrade überlebt. Nur eine von sechs ist matschig geworden.
Da der Morgen immer noch sehr frisch war, bin ich zu Fuß Richtung Aussichtsturm auf dem Deich gelaufen. An der Badestelle gab es seltsame grüne Ablagerungen zu sehen. Es war Ebbe, eine kleine Sandbank ragte heraus mit grünen Linien. Dann lag ein junger Baum über dem Weg. Die Biber hatten ihr Werk vollendet. Ein Hund kam schnellen Schrittes vorbei, etwas später auch sein Herrchen. Der Hund hatte Angst vor den Schüssen vom Schießplatz. Dort wurde auf Tontauben geschossen. Er selber war in der Nacht auf dem Wasser um Aale zu angeln, bei 2° Temperatur. Während unseres Gesprächs war der Hund schon außer Sichtweite.
Später vom Aussichtsturm aus sah ich den Hund wieder. Ich versuchte ihn mit mir zu locken. Doch er war sehr ängstlich, folgte mir nur ganz langsam. Irgendwann wurde es mir zu spät und ich ging zurück zum Wohnwagen. Inzwischen war die Sonne wieder voll da und im Vorzelt herrschte wieder eine Bullenhitze.
Die Mittagspause verlängerte ich etwas, indem ich meinen Lesestuhl schon gleich so hinstellte, dass er länger in der Sonne war. Bei warmer Sonne aber schon frischer Luft fuhr ich dann ans andere Uferende von Lassan beim Vorwerk. Dort hatte ich Glück und konnte in der Ferne einen Seeadler entdecken. Langsam ging ich auf dem Weg zwischen Feld und Schilf in Richtung Seeadler. Leider hatte ich meine rot Regenjacke an. Deshalb entdeckte mich ein Reh auf dem Feld schon früh, witterte aber lange, sodass ich ein Foto machen konnte. Der Seeadler flog sogar einmal auf und setzte sich dann zum Glück wieder auf einen kahlen Nachbarbaum. Bei einer 30 fache Vergrößerung konnte ich dem fliegenden Adler leider mit der Kamera nicht folgen.
Zum Abendessen wollte ich unbedingt die Kartoffeln verarbeiten, bevor die nächste Frostnacht sie auch noch ungenießbar macht. Dazu öffnete ich eine Dose mit Schwäbisch-Haller Schweinebraten. Die Soße verlängerte ich mit Wasser und gab die Kartoffeln dazu. Die Soße ist so stark gewürzt, dass die Verlängerung dem Geschmack nicht geschadet hat.