22. September, auf dem Camping Lassan angekommen
Ich sitze noch im Vorzelt, so angenehm warm war es heute.
Heute Morgen bis 7:30 Uhr ausgeschlafen. Während den Vorbereitungen zur Abfahrt begann es wieder zu tröpfeln. Dabei war ein Sonnentag angesagt. Um 11:00 Uhr war ich dann Abreise bereit. 11:15 Uhr bin ich endgültig los gefahren. Bis Usedom-Stadt hat mich der leichte Regen noch begleitet. Dann wurde es trocken. Kurz nach zwölf war ich schon am Campingplatz angekommen.
Ich durfte mich sogar gleich anmelden. Offiziell ist Anreise erst ab 15:00 Uhr vorgesehen. So konnte ich über Mittag schon meinen Wohnwagen aufstellen und das Vorzelt sturmfest aufbauen. Alternativ hätte ich sonst vor dem Platz ein Vesper gegessen und meine Mittagsruhe gehalten. Der Aufbau war wieder schweißtreibend, verlief aber reibungslos. Reibung gab es nur beim Einziehen des Dachs in die Kedderleiste, was normal ist und beim ersten Hochziehen der Reißverschlüsse für die Seitenwände, was auch normal ist.
Als das Vorzelt gegen 15:30 Uhr sturmfest stand und alle Sachen unter Dach waren, machte ich erst einmal Pause. Aß das geplante Vesper und legte mich eine Zeit lang flach. Die Beinmuskeln "jubelten", das heißt, sie waren sehr schmerzhaft. Nach der Pause kam sogar die Sonne zum Vorschein. Der Wohnwagen steht hier vom Mittag bis zum späten Abend in der Sonne. Das nutzte ich gleich aus und legte mich im Vorzelt im Liegesessel so, dass die Sonne die Beinmuskeln wärmte. Gegen 17 Uhr musste ich dann noch im Wohnwagen Ordnung schaffen. Jetzt ist alles wieder greifbar und das große Bett hergerichtet.
Nach einer Platzrunde und Besichtigung der Sanitäranlagen (sehr gut gelöst!), bereitete ich mir ein schnelles Abendessen. Es gab fein gemixte Linsensuppe (damit die Linsenhülsen nicht im Darm stecken bleiben) mit Würstchen aus Geflügelfleisch und einer gewürfelten Pellkartoffel. Ein paar Scheiben Rote Bete rundeten das Essen ab. Elke hatte einen eingedickten Balsamico gekauft. Damit malte ich eine Spirale auf die Suppe. Diesmal schmeckte ich den süßsauren Balsamico deutlich. Die Süße war eine Überraschung.
Es gab einen Sonnenuntergang bei strahlend blauem Himmel. Leider war ich zu spät unterwegs, um noch die Sonne zu sehen. Dafür hatte ich die Spülküche gefunden. Sie ist um mehrere Stufen besser eingerichtet. Das heiße Wasser kommt sofort aus dem Wasserhahn. Für Radwanderer gibt es auch noch eine Kochgelegenheit.
Campingleben:
Hier auf dem Platz sind noch einige Leute. Manche achten sogar auf Coronaregeln und benutzen Masken in den sanitären Anlagen. Ein Nachbarpaar ist gerade mit dem Wohnmobil auf einen anderen Stellplatz umgezogen, weil sie Angst davor haben, dass beim Sturm Morgen ein Baum auf ihr Fahrzeug fallen könnte. Zwei Nachbarinnen kam spät von einer Radtour zurück. Als Erstes wurden die Räder geputzt. Dazu hatten sie sogar extra einen Wasserkanister und Putzlappen draußen aufgestellt. Dann kamen die Räder auf mobile Fahrradhalter, um dann zum Laden der Akkus angeschlossen zu werden. Die Fahrradständer an ihren Rädern reichten ihnen nicht dafür. Gleich zwei Frauen mit so einem Putzfimmel, das hätte ich nie erwartet. Die Räder sehen auch wirklich tiptopp wie neu aus.
Nachdem ich die Bilder vorbereitet habe, wird es jetzt doch kalt hier draußen. Um 20:45 Uhr wechsle ich in den Wohnwagen ins Warme.