20.10. TELEPOLIS: Ineffizienter Wasserstoff
Diesen Monat veröffentlichte TELEPOLIS zwei Artikel zum Thema Wasserstoff. Darin sind Links zu zahlreichen wissenschaftlichen Quellen zu finden. "Warum Wasserstoff als Erdgas-Ersatz ein Märchen ist" und "Ineffizienter Wasserstoff".
Warum Wasserstoff als Erdgas-Ersatz ein Märchen ist
Zu teuer - Die Idee, mit Strom aus Erneuerbaren Energien Wasserstoff zu erzeugen und diesen über umgerüstete Erdgaspipelines als Heizgas zu nutzen, fasziniert nur auf den ersten Blick.
Man kann in Deutschland Wasserstoff nur als maximal 23-prozentige Beimischung einsetzen. Dies kann vorab mit dem Prüfgas G222 nach DIN EN 437 überprüft werden, das 23 Prozent Wasserstoff enthält. Der im Frühjahr 2019 gestartete Testlauf in einem Netzabschnitt der Avacon in Sachsen-Anhalt beteiligte rund 340 Gaskunden der Modellregion Fläming, deren Kundenanlagen ab Herbst 2020 auf ihren ordnungsgemäßen Zustand überprüft wurden.
Ein Jahr darauf startete die stufenweise Beimischung von bis zu 20 Prozent Wasserstoff für die Heizperiode 2021/22. Im Herbst 2022 startet für die Heizperiode 2022/23 eine zweite Beimischphase über einen Zeitraum von acht Wochen.
Ineffizienter Wasserstoff
Auf die Ineffizienz von Wasserstoff gegenüber anderen Technologien wird im Artikel tatsächlich an mehreren Stellen eingegangen. Beispielsweise wird darauf verwiesen, dass mit erneuerbarem Strom betriebene Wärmepumpen sehr viel effizienter für die Heizung sind, als mit erneuerbarem Strom Wasserstoff herzustellen, um damit Gebäude zu heizen.
Zur Effizienz von "grünem Wasserstoff" schreibt das Umweltbundesamt:
Der Wirkungsgrad der Wasserstoffelektrolyse unterscheidet sich je nach konkretem Verfahren, näherungsweise kann von 75 Prozent ausgegangen werden. Es ist denkbar, die Abwärme aus der Wasserstoffherstellung in Wärmenetze einzuspeisen, um einen Teil der Verluste der Elektrolyse nutzbar zu machen. Bei der Herstellung von grünem Wasserstoff entsteht kein CO? als schädliches Treibhausgas. Im Zentrum einer treibhausgasneutralen und nachhaltigen Entwicklung sollte daher grüner Wasserstoff stehen.
Umweltbundesamt
"Je nach E-Fuel-Anwendung liegt der Wirkungsgrad von Strom zu Nutzenergie zwischen etwa zehn Prozent und 35 Prozent, was zu einem Bedarf an erneuerbarer Stromerzeugung führt, der zwei- bis 14-mal höher ist als bei direkten Elektrifizierungsalternativen", heißt es beispielsweise in einer 2021 im Magazin Nature veröffentlichten Studie.