5.11. Eckpunkte einer anpassungsfähigen Wasserstoffstrategie
Auf den Seiten des Ariadne Projekts ist ein Eckpunkte Papier zur Wasserstoffstrategie zu finden.
Beim ersten Überfliegen finde ich alle Aussagen als Bestätigung meiner eigenen Erkenntnisse zur Wasserstoffstrategie der Bundesregierung.
"In der aktuellen Debatte gibt es dennoch harte Konfliktlinien insbesondere zu zwei grundlegenden Fragen: Erstens, in welchen Sektoren und Anwendungen sollten Wasserstoff und E-Fuels eingesetzt werden? Zweitens, sind fossile Zwischenlösungen wie blauer Wasserstoff aus Erdgas mit CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) erforderlich und geeignet, um die kurz- bis mittelfristige Knappheit von grünem Wasserstoff zu überbrücken? Hinter den unterschiedlichen Antworten auf diese Fragen stehen letzten Endes auch konkurrierende Leitbilder über die langfristige Bedeutung strombasierter Energieträger und über das zukünftige Energiesystem – insbesondere ob EE-Strom schwerpunktmäßig heimisch produziert werden kann, was für die direkte Elektrifizierung unabdingbar ist, oder stattdessen indirekt in Form von Wasserstoff und E-Fuels aus dem Ausland importiert werden sollte.
Tatsächlich gibt es langfristig große technologische Bandbreiten für die Wasserstoff- und E-Fuel-Nutzung, die mit den aktuellen Klimazielen in Deutschland und der EU vereinbar sind. Aktuelle Szenariostudien zur Erreichung von Klimaneutralität in Deutschland (Ariadne, 2021; BDI, 2021; BMWi, 2021; dena, 2021; Prognos, Öko-Institut, Wuppertal-Institut, 2021) spannen in 22 Einzelszenarien einen Lösungsraum für Wasserstoff- und E-Fuel-Nutzung von 10 % bis zu 35 % der Endenergienachfrage im Jahr 2045 auf.
Jedoch hängt die Erreichbarkeit der verschiedenen Szenarien entscheidend von Innovationen und Technologiediffusion sowohl von grünem Wasserstoff als auch der direkten Elektrifizierung ab. Diese zukünftigen Entwicklungen sind mit techno-ökonomischen Unsicherheiten behaftet, was sich in den unterschiedlichen Einschätzungen und Positionen in der Debatte widerspiegelt."