26.3. BKZ "Erste Schritte der Wasserstoffstrategie"

Reinhard (Reinhard_info) on 26.03.2022

Die BKZ berichtet heute über ein 7 Millionen Euro Projekt Wasserstoff-Lernwerkstatt am Berufsschulzentrum im Backnang. Der Oberbürgermeister bietet die Stadt als Experimentierfeld für Wasserstoff betriebenen öffentlichen Nahverkehr an. Unglaublich, wie eine effektive Lobbyarbeit die Sinne unserer Entscheidungsträger vernebeln kann.

Die BKZ berichtet heute über ein 7 Millionen Euro Projekt Wasserstoff-Lernwerkstatt am Berufsschulzentrum im Backnang. Der Oberbürgermeister bietet die Stadt als Experimentierfeld für Wasserstoff betriebenen öffentlichen Nahverkehr an. Unglaublich, wie eine effektive Lobbyarbeit die Sinne unserer Entscheidungsträger vernebeln kann.

Mehrfach machte ich unseren Landrat darauf aufmerksam, dass Wasserstoff in der Mobilität keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, weil der Wirkungsgrad so gering ist. Trotzdem wird die vom Kreistag beschlossene Wasserstoff-Initiative weiter verfolgt. Es werden Millionen von Steuergeldern im Kreis in den Sand gesetzt, weil schon jetzt absehbar ist, dass Wasserstoff in der Mobilität nicht wirtschaftlich und nicht umweltfreundlich ist. Nun bin ich gespannt, wie der neue Oberbürgermeister in Backnang auf meinen Hinweis und mein Gesprächsangebot reagiert.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Friedrich!

Mit Verwunderung lese ich in der heutigen BKZ, dass Sie die Stadt als Experimentierfeld für Wasserstoff betriebenen öffentlichen Nahverkehr anbieten. Wie kommen Sie zu dieser Aussage? Haben Sie sich im "Erlebnisraum" der Landestiftung nicht die "Videos zum Thema Wasserstoff angesehen? https://www.mobiles-bw.de/

Die Aussagen dort sind doch eindeutig: Während im Batterieelektrischen Antrieb noch 76 % der Primärenergie in Fortbewegung umgesetzt wird, sind es beim Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzelle nur noch 30 %! Umgekehrt formuliert benötigt man für einen Antrieb mit Wasserstoff mindestens drei Mal soviele Windernergieanlagen  oder drei Mal soviele Solarmudule wie für den direkten Antrieb mit Strom. Wer soll das bezahlen?

Zahlreiche Städte weltweit haben schon Versuche mit Wasserstoff im ÖPNV unternommen, auch Stuttgart. Erkundigen sich doch dort erst, wie diese Versuche ausgegangen sind. Der VVS in Stuttgart hat klammheimlich seine Wasserstoffbusse wieder abgeschafft.

Wasserstoff leistet in der Mobilität keinen Beitrag zum Klimaschutz, auch grüner Wasserstoff nicht. Im Gegenteil, die Wasserstoffstrategie des Kreises wird die Klimabilanz für unseren Landkreis weiter verschlechtern. Sollten Sie sich ernsthaft für die Vor- und Nachteile von Wasserstoff im Kreis interessieren, biete ich Ihnen gerne ein Gespräch dazu an. In meinem Blog zur Wasserstoffstrategie des Kreises finden Sie schon zahlreiche Informationen und wissenschaftliche Quellen, die das Thema von allen Seiten beleuchten.

Mit umweltfreundlichen Grüßen Reinhard Muth

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